Sexuelles Fehlverhalten? Bundeswehr untersucht Vorwürfe gegen Offiziere an eigener Uni

US-Kadettinnen werfen deutschen Offizieren an der Bundeswehr-Uni Hamburg offenbar sexuelle Grenzüberschreitungen vor. Ein leitender Posten an der Uni wurde neu besetzt.
Amerikanische Kadettinnen haben offenbar Vorwürfe gegen deutsche Offiziere erhoben: An der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg-Wandsbek soll es zu sexuellem Fehlverhalten gekommen sein – unter anderem soll ein Leutnant beim Betreten der Gemeinschaftsküche seine Hose heruntergelassen haben.
Die "Hamburger Morgenpost" berichtete, dass Soldatinnen der renommierten US-Militärakademie West Point 2024 zu Gast an der Bundeswehr-Universität gewesen seien. Die Vorfälle sollen sich während dieses Austauschs ereignet haben. Sie waren zusammen mit ihren deutschen Mitstudierenden auf dem Campus der Uni untergebracht.
Beispielsweise soll ein deutscher Offizier im Rang eines Leutnants blank gezogen haben, um seinen Kameraden eine Narbe in seinem Intimbereich zu zeigen – in dem Moment betrat eine US-Kadettin den Raum.
Auch Pornos und Penis-Magnete
Neben dem peinlichen Hosen-Moment beanstandeten die Amerikanerinnen wohl auch, dass in einer Gemeinschaftsküche Pornofilme geschaut worden seien, am Schwarzen Brett Zeichnungen und Magneten in Penisform hingen. Auch diese Details meldeten die West-Point-Soldatinnen, nachdem sie zurück in den USA waren.
Eine Sprecherin der Bundeswehr in Köln bestätigte t-online, dass es "aktuell interne Untersuchungen zu Vorkommnissen im Studierendenbereich" der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr gebe. Es werde dem Verdacht nachgegangen, "ob es Fehlverhalten einzelner Studierender, gegebenenfalls Dienstpflichtverletzungen oder die Verletzung von Rechten Dritter gegeben haben könnte." Fehlverhalten von Studenten werde nicht toleriert.
Der ranghöchste Offizier der Helmut-Schmidt-Universität wurde inzwischen versetzt – wobei unklar ist, ob die Neubesetzung seines Postens auch mit dem Fall in Zusammenhang steht. Eine Sprecherin der Bundeswehr teilte mit, dass man sich zu laufenden Untersuchungen nicht äußern könne und aufgrund des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte keine Auskünfte zu Personalangelegenheiten erteilen dürfe. Fest steht lediglich, dass der Posten des Leiters des Studienbereichs laut der Website der HSU im März 2025 neu besetzt wurde.
- ndr.de: "Mögliches sexuelles Fehlverhalten an Hamburger Bundeswehr-Uni"
- hsu-hh.de: "Universitätsleitung"
- Antwort der Bundeswehr auf Anfrage per E-Mail am 5. Mai 2025
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.