Bühnenbeben in Hamburg Fünf Solisten verlassen das Hamburger Ballett im Protest

Der Abgang von Altmeister John Neumeier stürzt das Hamburg Ballett in eine Krise. Jetzt haben fünf Erste Solisten gekündigt – und ein interner Brief sorgt für Wirbel.
Nach dem Wechsel an der Spitze rumort es beim Hamburg Ballett: Fünf Erste Solisten verlassen die Kompagnie, darunter Alexandr Trusch und Madoka Sugai. Sie verlängern ihre Verträge nicht – offenbar aus Enttäuschung über den neuen Ballettchef Demis Volpi, der im Sommer die Nachfolge von John Neumeier angetreten hat.
Rund 30 Tänzerinnen und Tänzer haben sich laut NDR mit einem Brief an Kultursenator Carsten Brosda (SPD) gewandt. Der Vorwurf: mangelnde Qualität, fehlende künstlerische Linie, zu wenig Wertschätzung im Haus. Die Kulturbehörde hat das Schreiben erhalten, will sich zu den Details aber nicht äußern. Sprecher Enno Isermann spricht von einer "großen Herausforderung" nach 51 Jahren Neumeier und betont den Willen zum Dialog. Man unterstütze Volpi und suche den Austausch mit allen Beteiligten.
Der Führungswechsel war ein Einschnitt: John Neumeier hatte das Hamburg Ballett über ein halbes Jahrhundert geprägt. Sein Nachfolger, der 40-jährige Demis Volpi, soll nun das Repertoire mit eigenen Akzenten erweitern – ohne das Erbe zu verlieren. Doch der Gegenwind aus dem Ensemble zeigt, wie schwer dieser Spagat ist.
- Nachrichtenagentur dpa
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