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Hamburg

Hamburg: Hersteller von veganem Eierlikör bekommt viele Spenden


Hamburger Start-Up trotzt Branchenriese
Gerichtsstreit um veganen Eierlikör entfacht Spendenflut

Von t-online
05.05.2025 - 16:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Ole Wittmann, der Geschäftsführer der Firma "Warlich Rum", mit seinem "Likör ohne Ei". Er will sich nicht kleinkriegen lassen und zieht für seinen veganes Produkt vor Gericht.Vergrößern des Bildes
Ole Wittmann, der Geschäftsführer der Firma "Warlich Rum", mit seinem "Likör ohne Ei". Er will sich nicht kleinkriegen lassen und zieht für seinen veganes Produkt vor Gericht. (Quelle: Warlich Rum)
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Unterstützung für den veganen "Likör ohne Ei": Ein Start-up aus der Nähe von Hamburg zieht gegen einen Spirituosen-Verband vor Gericht – und bekommt mehr Spenden als erwartet.

Eigentlich wollte Ole Wittmann, der Geschäftsführer von "Warlich-Rum", Menschen, die sich vegan ernähren oder keine Eier vertragen, nur eine Alternative zu herkömmlichen Eierlikören bieten. Doch das hat einem großen Lobbyverband der Spirituosen offenbar gar nicht geschmeckt.

Der Schutzverband der Spirituosen-Industrie hat das Likör-Start-up bereits im November 2024 verklagt, weil dessen Slogan "Likör ohne Ei" eine unrechtmäßige Anspielung auf das traditionelle Getränk sei. Wittmann sieht das anders.

Prozess um veganen Eierlikör: "Küken gegen Goliath"

"Ich bin überzeugt, dass jeder versteht, dass in veganem 'Likör ohne Ei' kein Eierlikör drin ist. Deshalb wehre ich mich vor Gericht", so äußert sich Wittmann in einem Statement auf den sozialen Medien. Das Verfahren nennt er "Küken gegen Goliath". Doch ein gerichtlicher Prozess kann teuer werden – deswegen startete Wittmann Anfang April eine Crowdfunding-Kampagne.

Mit Erfolg: Nach Abschluss der Kampagne am 30. April haben fast 1.100 Menschen gespendet – insgesamt sind 52.526 Euro zusammengekommen. Das ist mehr Geld als das ursprüngliche Finanzierungsziel von 39.000 Euro. "Ich habe mich wahnsinnig gefreut über die ganze Unterstützung – sowohl finanziell auch als auch durch Zuspruch in meinem Umfeld", erklärt Wittmann im Gespräch mit t-online.

Die Klage habe Wittmann ohnehin ziemlich überrascht: Das Prüfinstitut für Lebensmittel habe sowohl sein Produkt als auch das zugehörige Etikett – ein bunter Hahn und der Schriftzug "Likör ohne Ei" – freigeben, wie er zu t-online sagt. "Als die Klage kam, habe ich echt Schiss bekommen – ich bin ja nur ein kleiner Hersteller," so Wittmann. Seine Firma hat ihren Sitz in Henstedt-Ulzburg – seine Spirituosen werden in einer alten Manufaktur in Hamburg noch von Hand abgefüllt.

Bezeichnung "Likör ohne Ei" sei laut Klage nicht zulässig

Der Vorstandsvorsitzende des Schutzverbandes der Spirituosen-Industrie, der geklagt hatte, ist William Verpoorten. Er ist Chef des führenden Anbieters im Eierlikörsegment. Für Spirituosen gebe es in der EU einen Bezeichnungsschutz – deswegen sei die Anspielung "Likör ohne Ei" laut der Klage nicht zulässig.

Wer am Ende der Hahn im Korb ist – Ole Wittmann oder William Verpoorten – das wird das Gericht entscheiden: Am 3. Juni beginnt der Prozess vor dem Landesgericht Kiel.

Verwendete Quellen

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