Er starb bei ICE-Unfall Besondere Ehrung für toten Hamburger Professor geplant

Bei einem schweren ICE-Unfall im Februar kam der Hamburger Historiker Thomas Großbölting ums Leben. SPD und Grüne wollen ihn nun posthum ehren.
Als am 11. Februar ein ICE auf einem Bahnübergang im Süden Hamburgs mit einem Lkw zusammenkrachte, saß auch Thomas Großbölting im Zug. Der 55-Jährige, Professor an der Uni Hamburg und Leiter der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in der Hansestadt, saß an einem Tisch und wurde bei dem Aufprall tödlich verletzt.
Großbölting, der auch als Direktor der Akademie der Weltreligionen wirkte, hinterließ seine Ehefrau und vier Kinder. Sechs weitere Menschen wurden bei dem Unglück schwer verletzt, 19 leicht.
Bürgerschaft stimmt am 21. Mai über Antrag ab
SPD und Grüne schlagen vor, einen Preis oder ein Stipendium zu Ehren Großböltings einzurichten. Damit sollen herausragende interreligiöse und religionswissenschaftliche Forschungsarbeiten gewürdigt werden. "Er hat wichtige Impulse gesetzt und maßgeblich die zeitgeschichtliche und religionswissenschaftliche Forschung in Hamburg geprägt", teilten die beiden Bürgerschaftsfraktionen mit.
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Philine Sturzenbecher, Expertin für Wissenschaftspolitik der SPD-Fraktion, sagte: "So können neue Perspektiven eröffnet und der gesellschaftliche sowie interreligiöse Dialog in Hamburg weiter gestärkt werden." Michael Gwosdz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, ergänzte: "Prof. Dr. Thomas Großbölting hat mit seiner Forschung zur Rolle von Religionen in der modernen Stadtgesellschaft wichtige Impulse gesetzt – für Hamburg und darüber hinaus."
Die Bürgerschaft soll am 21. Mai über den Antrag abstimmen. Der Senat soll den Abgeordneten bis März über die Ergebnisse der Prüfung berichten.
- Hamburgische Bürgerschaft: Drucksache 23/342 (PDF)
- SPD-Bürgerschaftsfraktion: Pressemitteilung vom 13. Mai 2025 (perr E-Mail)
- Frühere t-online-Berichterstattung