Hitze in Hamburg Diakonie fordert Hitzeschutz für Obdachlose – bittet um Mithilfe

Die Diakonie Hamburg sieht Lücken im Hilfesystem für Menschen ohne Dach über dem Kopf. Hamburger selbst bittet die Organisation um Wachsamkeit und Mithilfe.
Die Diakonie Hamburg hat angesichts der erwarteten Hitze mit Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius mehr Schutzmaßnahmen für obdachlose Menschen gefordert. Nach Angaben des Diakonischen Werks Hamburg seien viele der im städtischen Hitzeaktionsplan vorgeschlagenen "kühlen Orte" und Wasser-Refill-Stationen im innerstädtischen Bereich für obdachlose Menschen schwer zugänglich.
Die Hilfsorganisation fordert zusätzliche Schattenplätze, leichter zugängliche Trinkwasserstationen sowie die Ausgabe von Sonnencreme, Sonnenhüten und leichter Kleidung. Damit könnte die Stadt Hamburg vielen Obdachlosen an besonders heißen Tagen wie dem kommenden Mittwoch besser helfen.
"Kühle-Orte-Karte", Wasserspender und Hitze-Telefon
Der Hitzeaktionsplan der Hansestadt soll seit Jahresbeginn vor allem älteren Menschen, Schwangeren, Kindern sowie obdachlosen oder vorerkrankten Menschen bei extremen Temperaturen helfen. Durch verschiedene Angebote soll die Zahl hitzebedingter Todesfälle und Gesundheitsfolgen reduziert werden.
Ein Sprecher der Sozialbehörde erklärte, die digitale "Kühle-Orte-Karte" mit Trinkwasserstellen und klimatisierten Orten sei im Juni bereits rund 10.000 Mal aufgerufen und nach Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern wiederholt aktualisiert worden. In der Stadt gebe es zudem 54 Wasserspender. Montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr sei außerdem der telefonische Hitze-Informationsservice unter +49 40 115 zu erreichen, der Tipps zum Umgang mit der Hitze biete.
Trinkwasser in Tagesaufenthaltsstätten für Obdachlose erhältlich
"Das Hamburger Hilfesystem für wohnungs- und obdachlose Menschen hält engmaschig umfangreiche und differenzierte Angebote vor", sagte der Behördensprecher weiter. Trinkwasser gebe es beispielsweise auch in den ganzjährig geöffneten Tagesaufenthaltsstätten für Obdachlose. Dort gebe es meist auch Duschmöglichkeiten und kühle Innenräume zum Aufenthalt. Wasser, kalter Tee und weitere Kaltgetränke würden aktiv angeboten.
Auch private Initiativen helfen: Der Verein CaFée mit Herz bietet tagsüber Essen, Wasser und Schutz vor der Hitze. Der Verein, der im Winter auch den Kältebus Hamburg betreibt, hat diesen nun zum Hitzebus umfunktioniert. Eine der Mitorganisatorinnen erklärte, dass ehrenamtliche Teams am Dienstag und Mittwoch ab dem späten Nachmittag Wasserflaschen und Obst an Obdachlose verteilen werden.
Diakonie bittet Hamburger um Wachsamkeit und Mithilfe
Die Diakonie bittet auch die Hamburger Bevölkerung um Wachsamkeit und Mithilfe: "Fragen Sie Menschen, die möglicherweise obdachlos sind, ob sie Hilfe benötigen, und kaufen Sie ihnen bei Bedarf eine Flasche Wasser. Bei Symptomen eines Hitzeschlags – rotes Gesicht, Zittern, kalter Schweiß – rufen Sie den Rettungsdienst. Fächern Sie Luft zu, bis der Rettungswagen eintrifft."
Zudem verteilt die Diakonie selbst Trinkwasser an Obdachlose. Der Mitternachtsbus gibt verschließbare Tetrapaks aus, damit obdachlose Menschen einen Trinkwasservorrat bei sich haben können, denn öffentliche Wasserspender seien in Hamburg rar.
- Nachrichtenagentur dpa
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