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Hamburg

Hamburg Schlagermove: Gastronomen klagen – "konsumieren nix"


"Konsumieren nix"
Gastronomen klagen über Schlagermove


07.07.2025 - 16:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Schlagermove im vergangenen Jahr (Archivfoto): Schlagerfans feiern an den Landungsbrücken.Vergrößern des Bildes
Der Schlagermove (Archivfoto): Schlagerfans feiern an den Landungsbrücken. (Quelle: IMAGO/Vivian Pfaff)
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Rund 400.000 Schlager-Fans feierten am Wochenende auf dem Kiez. Ein fettes Geschäft für die Gastronomie? Nicht bei allen.

Es ist wohl die größte Party Hamburgs: Der Schlagermove lockt jedes Jahr unzählige Touristen in die Hansestadt. Wie viele es genau sind, lässt sich schwer beziffern. Von den rund 400.000 Feiernden sind viele auch direkt aus Hamburg, einige aus dem Umland und dann reisen aus ganz Deutschland viele Schlagerfans an die Elbe.

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Klar war aber immer: Der Schlagermove ist eine Goldgrube. Gerade die Barbetreiber an der Reeperbahn und den umliegenden Straßen profitieren von dem Großereignis. "St. Pauli macht richtig viel Umsatz, gerade an einem Wochenende wie diesem", sagte Micky Hensel zur "Mopo". Sie ist Betreiberin der "Nachtschicht St. Pauli" in der Gerhardtstraße, unweit des Hans-Albers-Platzes. "Das ist für uns existenziell. Viele Läden holt dieses Wochenende aus dem Sommerloch raus." Kneipen wie ihre sind die großen Profiteure des Party-Wochenendes. Aber es gibt auch andere Stimmen.

Nicht alle profitieren vom Schlagermove

Der Betreiber einer Eisdiele auf dem Kiez zieht ein anderes Fazit. Ihm gehen an diesem Wochenende die Kunden aus. Denn die Familien, die seinen Laden sonst an den Sommer-Wochenenden belagern, sind weg. Traditionell fliehen viele St. Paulianer an diesen Tagen aus der Stadt. Sportveranstaltungen wie Marathon oder Halbmarathon und auch die Harley Days sind noch zu verkraften. Aber die schiere Menge an Menschen, der Lärm und der Dreck am Schlagermove-Wochenende sind für die Stadtteilbewohner kaum zu ertragen. Doch genau sie bringen den Umsatz. Wenig verwunderlich, dass die Eisdiele am Sonntag ganz geschlossen ist.

Ein anderer Gastronom, der seinen Namen lieber nicht hier lesen will, betreibt eine große Pizzeria etwas abseits des Schlagerfestes im Norden St. Paulis. Er zieht am Sonntagabend eine negative Bilanz. Die Besucher seien schon am frühen Abend viel zu betrunken, um bei ihm noch einen geselligen Abend zu verbringen. Das drücke den Umsatz. "Ein kleines Wasser, eine einfache Pizza, so blockieren sie meine besten Plätze", beschwert er sich. "Die konsumieren nix." Und ist sich sicher: Am Schlagermove-Wochenende würden andere, zahlungskräftigere Touristen wegbleiben.

Schlagermove als Gastro-Problem?

Dieses Phänomen kennen die Hamburger Gastronomen schon von der Heim-EM 2024. Die große Hoffnung, das Sportevent würde den Umsatz pushen, erfüllte sich nicht. Laut einer Befragung der Dehoga waren 57 Prozent der Hoteliers mit den Buchungen unzufrieden. Dehoga-Vize Kathrin Wirth-Ueberschär sagte zur "Bild": "Hamburg ist ein Ziel für Städtereisen und Geschäftsreisen. Bei diesen Gästen haben wir einen Buchungsrückgang zu verzeichnen". Guido Neumann, Bereichsleiter Media Relations bei der Hamburg Marketing GmbH, nannte der "Bild" dafür einen Grund: Der Monat Juni sei ein Top-Monat für Reisende. 2024 seien sie wegen der EM weggeblieben.

Der Pizzeria-Betreiber glaubt nicht, dass Hamburg mehr Großevents braucht, um touristisch zu profitieren. Denn die seien meist am Wochenende – und da würden eh schon viele Menschen in die Stadt kommen. Wichtiger sei es, die Stadt auch unter der Woche für Touristen attraktiver zu machen.

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