Wegen Prozesskosten Punk auf Sylt soll mehrere Hundert Euro Strafe zahlen
Das Protestcamp auf Sylt hat Folgen für die Initiatoren: Weil sie das Eilverfahren beim Verwaltungsgericht verloren haben, kommen weitere Kosten auf sie zu.
Nach der Niederlage beim Verwaltungsgericht müssen Jörg Otto und sein Mitveranstalter des Protestcamps von Punks auf Sylt die Kosten des Prozesses tragen. Der Streitwert des Eilverfahrens beläuft sich auf 10.000 Euro, pro klagende Partei liegt dieser also bei 5.000 Euro, sagte Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreis Nordfrieslands, t-online. Ein entsprechendes Schreiben sei den Initiatoren laut "Hamburger Abendblatt" am Dienstag überreicht worden.
Der 45-Jährige werde jedoch nicht die volle Summe bezahlen müssen. Davon war Otto zunächst ausgegangen und hatte sich beklagt. "Erst war ich durch Corona pleite, jetzt bin ich schon wieder ruiniert", sagte er dem "Abendblatt". Tatsächlich werde Otto laut Slopianka wohl nur einige Hundert Euro zahlen müssen. Diese würden von der Landeskasse eingefordert werden.
Sylt: Punk soll Schreiben mit 450 Strafanzeigen erhalten haben
In dem Schreiben, das Otto überreicht wurde, sollen auf einer mehrseitigen Liste auch insgesamt 450 Ereignisse wie Ruhestörungen aufgeführt sein, berichtet das "Abendblatt". Ob der Ahrensburger, der für die Linken im Vorstand des Bezirks Hamburg-Mitte sitzt, auch dafür etwas bezahlen muss, ist unklar. Eine Anfrage an das Ordnungsamt Sylt dazu blieb zunächst unbeantwortet.
Nichtsdestotrotz müssen er sowie die anderen rund 30 Punks das Protestcamp bis Samstag räumen – das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Vertretungsberechtigten der Camper, dem Ordnungsamt, der Polizei und Bürgermeister Nikolas Häckel am Mittwoch. "Für mich ist das schwer zu ertragen", sagte Otto dem "Abendblatt". "Ich dachte, wir machen eine befriedende Sache und wollten als politische Aktion weitermachen."
Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Otto müsse eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro zahlen. Tatsächlich wird diese aber deutlich geringer ausfallen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
- abendblatt.de: "Punks wollen mit einem Trick auf der Insel bleiben"
- Telefonat mit Hans-Martin Slopianka, Pressesprecher des Kreis Nordfrieslands