Maßnahmen zur Bekämpfung Ratten in Hamburg – in diesem Bezirk gibt es besonders viele

2024 wurden deutlich mehr Ratten als im Jahr zuvor gesichtet – und entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen. Das Institut für Hygiene und Umwelt gibt Tipps, wie sich Rattenbefall vermeiden lässt.
Es gibt wohl wenige Tiere, die so ein schlechtes Image haben wie Ratten – und das aus gutem Grund: Die Nagetiere mit dem graubraunen, borstigem Fell und der stumpfen Schnauze können eine Vielzahl von Krankheiten auf Menschen übertragen. Darunter Salmonellen, Tuberkulose oder Tollwut.
Im letzten Jahr gab es in Hamburg insgesamt 1.948 Rattenmeldungen bzw. Maßnahmen zur Bekämpfung, teilte das Institut auf t-online-Anfrage mit. Das sind 400 mehr als im Jahr zuvor. 2025 gab es bis zum 22. Juli 1.127 Einsätze zur Bekämpfung von Ratten im öffentlichen Raum.
Rattenplage? "Schwankungen sind normal"
Droht Hamburg eine Rattenplage? Die Sprecherin des Instituts für Hygiene und Umwelt sieht keinen Grund zur Sorge: "Die Zahl der Rattenmeldungen unterliegt gewissen Schwankungen – das ist normal und bedeutet keinen Trend".
Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele Ratten es in der Hansestadt tatsächlich gibt – es gebe kein seriöses Verfahren, um dies festzustellen. Die großen Schwankungen in der erwähnten Statistik geben also nur beschränkt Auskunft darüber, ob sich die Rattenpopulation verändert hat. Auch ein unterschiedliches Meldeverhalten der Bevölkerung spielt laut dem Institut eine Rolle.
Die Hauptursache für ein verstärktes Auftreten von Ratten ist ein gutes Nahrungsangebot: leicht zugänglicher Müll, Wildtier-, Tauben- und Vogelfütterung sind wortwörtlich gefundenes Fressen für die kleinen Nager. Laut dem Institut haben letztere in vergangener Zeit zugenommen.
In Wandsbek gibt es die meisten Rattensichtigungen
Wie viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Ratten 2025 im öffentlichen Raum getroffen werden mussten – also beispielsweise auf Spielplätzen oder in Parks – variiert stark von Bezirk zu Bezirk.
- Altona: 278
- Mitte: 276
- Eimsbüttel: 353
- Nord: 304
- Wandsbek: 363
- Harburg: 146
- Bergedorf: 70
Die Gründe für die unterschiedlichen Zahlen sind vielfältig: Zugänglichkeit von Müll, Tierfütterungen, Größe der Bezirke, Bebauungs- und Nutzungsart.
Angenagte Müllsäcke sind ein Anzeichen für Rattenbefall
Wer in Hamburg eine Ratte sichtet, sollte dies nicht nur melden – er oder sie ist sogar dazu verpflichtet: Seit 40 Jahren besagt die sogenannte Rattenverordnung, dass Bürger und Bürgerinnen Ratten oder auch Anzeichen eines Rattenbefalls unverzüglich dem Institut für Hygiene und Umwelt melden müssen.
Anzeichen für Rattenbefall können Rattenbauten, Kotspuren, Laufspuren oder angenagte Müllsäcke sein. Wer auf seinem eigenen Grundstück Ratten sichtet, ist für die Bekämpfung verantwortlich und muss die anfallenden Kosten tragen. Auf städtischen Flächen ist das Institut für Hygiene und Umwelt zuständig.
Zu den Maßnahmen zur Bekämpfung von Ratten gehören: das Aufstellen von Fallen und gegebenenfalls das Informieren der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner. Als vorbeugende Maßnahmen sollten keine Tiere oder Vögel gefüttert und Müll sollte für Ratten unzugänglich gemacht werden. Mehr Informationen zur Rattenbekämpfung finden Sie online.
- E-Mail des Instituts für Hygiene und Umwelt vom 22. Juli
- hamburg.de: "Ratten müssen gemeldet werden"
- hamburg.de: "Information zur Rattenbekämpfung"
- planet-wissen.de: "Wenn Ratten zum Problem werden"