23 Jahre alter Fall Polizei gräbt nach Überresten von vermisster Hilal
Welche Rolle spielt ein Kleingartengrundstück im Volkspark im Fall der vermissten Hilal? Diese Frage wollen die Ermittler in Hamburg heute endgültig klären.
Im Fall der vermissten Hilal Ercan sind Staatsanwaltschaft und Polizei Hamburg am Freitagmorgen erneut in einem Kleingarten im Volkspark im Einsatz. Es handele sich um dasselbe Grundstück, das vor einigen Wochen gerodet und anschließend mithilfe eines Bodenradars der Universität Hamburg auf Anomalien untersucht wurde, bestätigte Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, t-online. Es wird vermutet, dass sich dort die sterblichen Überreste des seit 23 Jahren vermissten Mädchens befinden.
Laut eines Reporters vor Ort graben Polizisten und Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin an insgesamt drei Stellen. Ein Bagger ist im Einsatz, wie Aufnahmen zeigen. Dort seien laut des Reporters Besonderheiten festgestellt worden, die darauf hindeuten können, dass es dort möglicherweise Bodenaushub gegeben habe. Nun solle geprüft werden, ob dort etwas vergraben ist.
Hamburg: Was befindet sich im Boden des Kleingartens?
"Wir wollen die Untersuchung gründlich abschließen und einige letzte Unklarheiten beseitigen", erklärte Oechtering weiter. Dazu werde an einigen wenigen Stellen der Boden weiterhin untersucht. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss der Maßnahme der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Auf den Kleingarten wurden die Ermittler aufmerksam, nachdem die Familie von Hilal mithilfe von Freunden und Unterstützern auf eigene Faust nach Spuren gesucht hatte. Zwei Suchhunde hatten unabhängig voneinander an einer Stelle im Volkspark angeschlagen, wie in einer NDR-Doku zu sehen war.
Leiche von Hilal noch immer nicht gefunden
Zuvor hatte die Polizei Hamburg jahrelang ohne Ergebnis ermittelt. Die Beamten verfolgten falsche Spuren, gerieten unter anderem in die Kritik, weil sie monatelang gegen die Familie ermittelten.
Ein Verdächtiger war mehrfach in den Fokus geraten: Er hatte angegeben, das Mädchen erwürgt und die Leiche im Volkspark vergraben zu haben – doch später widerrief er sein Geständnis. Bis heute glaubt Hilals Familie, dass der Verdächtige der Täter ist. Ihre Leiche wurde bislang nicht gefunden.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg