Vom Verfassungsschutz beobachtet Islamische Gemeinschaft kritisiert Forderung nach IZH-Schließung

Der Bundestag will prüfen, ob das Islamische Zentrum in Hamburg geschlossen werden kann. Nicht ohne Gegenwind.
Der Bundestag hat sich für die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IHZ) ausgesprochen. Daran gibt es nun Kritik. Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS) sieht durch ein Verbot die Religionsfreiheit eingeschränkt. "Dafür gibt es keine Grundlage", wird Vorstandsvorsitzender Seyed Mohammad Ale Hosseini von "Welt.de" zitiert.
Wer vor dem Hintergrund der Ereignisse im Iran deshalb eine Schließung des IZH fordert, betreibe reine Symbolpolitik, sagte Hosseini der "Welt". Gläubige in Hamburg würden so für etwas in Haftung genommen, für das sie keinerlei Verantwortung trügen. Für den Dachverband sei die iranische Politik nicht relevant. "Ein Verbot des IZH ginge in die Richtung eines Religionsverbots und würde viele hier lebende Schiiten die Ausübung ihres Grundrechts auf freie Religionsausübung massiv erschweren", erklärte er.
- "Das muss verboten werden": Wie das Mullah-Regime eine Hamburger Moschee für sich nutzt
Mohammad Ale Hosseini war nach Informationen von "Welt.de" selbst Leiter der Dialogabteilung des IZH und Sprecher des Zentrums.
Verfassungsschutz und Innenbehörde beobachten Zentrum
Das Zentrum an der Außenalster wird als eine der wichtigsten Außenstellen des Mullah-Regimes in Europa angesehen. Es wird von diesem als ein weisungsgebundener wichtiger "Außenposten des Teheraner Regimes" eingestuft, der verfassungsfeindliche islamistische Bestrebungen verfolgt. Demnach soll das Zentrum die "islamische Revolution" vorantreiben.
Von vielen Menschen aus der iranischen Gemeinschaft selbst in Hamburg wird es gemieden. Der Verein, der die Imam-Ali-Moschee führt, wird außerdem seit Jahrzehnten vom Verfassungsschutz beobachtet. "Das IZH ist ideologisch, organisatorisch und personell ein Außenposten des Teheraner Regimes", heißt es von der Behörde.
Der stellvertretende Vorsitzende des IZH, Seyed Mousavifar, sollte außerdem aus Deutschland ausgewiesen werden. Ihm wird vorgeworfen, die freiheitliche demokratische Grundordnung oder die Sicherheit Deutschlands zu gefährden. Eine Rückführung sei laut t-online-Informationen bereits vorbereitet worden. Dieser kam Mousavifar jedoch zuvor und reiste selbst aus Deutschland aus.
- Eigene Recherchen
- Welt.de: "Dachverband kritisiert Forderungen nach IZH-Schließung"
- Nachrichtenagentur afp
- Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS): Pressemitteilung vom 14. November