Amtsgericht Hamburg Kriminalpolizist wegen Betrugs verurteilt

Ein Polizist brachte eine Frau dazu, ihm 57.000 Euro für Ermittlungen als Privatdetektiv zu zahlen. Tatsächlich unternahm er nichts – nun wurde er dafür verteilt.
Wegen dreisten Betrugs an einer Anzeigenerstatterin hat das Hamburger Amtsgericht einen Kriminalpolizisten zu einer eineinhalbjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Es sah es nach Gerichtsangaben vom Donnerstag als erwiesen an, dass der 49-jährige Beamte der Frau gegenüber wahrheitswidrig behauptet hatte, die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei in ihrem Fall seien ausgeschöpft. Anschließend bot er ihr laut Anklageschrift für rund 57.000 Euro seine Dienste als Privatdetektiv an.
Die Frau überwies die geforderte Summe, ohne dass der Polizist entsprechend tätig wurde. Der Anklage zufolge war er weder willens noch in der Lage, die versprochenen Leistungen zu erbringen. Zu diesen sollte unter anderem eine 24-Stunden-Überwachung gehören. Die durch den Betrug zu Unrecht erlangten rund 57.000 Euro werden laut Urteil eingezogen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Frau über einen Rechtsanwalt bei der Polizei eine Strafanzeige gegen zwei Männer gestellt, weil sie diese verdächtigte, im Rahmen eines Zerwürfnisses Straftaten gegen sie begangen zu haben. Nähere Einzelheiten dazu waren nicht bekannt. Der Polizist war für die Bearbeitung zuständig. Das Geschehen spielte sich bereits 2018 ab.
- Nachrichtenagentur afp