Schiffsunglück in der Nordsee Einsatzkräfte geben Suche nach Vermissten vor Helgoland auf
Tragisches Ende der stundenlangen Suche auf der Nordsee: Für die vier vor Helgoland vermissten Seeleute gibt es laut den Rettern keine Hoffnung mehr.
Die Suche auf dem Wasser nach den vier vermissten Seeleuten des vor Helgoland gesunkenen Frachters "Verity" ist am Mittwochmorgen endgültig eingestellt worden. Es gebe keine Hoffnung mehr, sie lebend zu finden, sagte ein Sprecher des Havariekommandos t-online am Morgen.
In der Nacht sei die Fläche rund um den Zusammenstoß der beiden Frachter "Verity" und "Polesie" noch einmal komplett abgesucht worden – jedoch ohne Erfolg. Bei einer Wassertemperatur von zwölf Grad in der Nordsee hatten die Retter den vermissten vier Männern ein Zeitfenster von 20 Stunden gegeben. Das war in der Nacht abgelaufen.
In den kommenden Stunden und Tagen wolle man laut dem Sprecher nun auch besprechen, ob die Vermissten offiziell für tot erklärt werden und was aus der in der Tiefe versunkenen "Verity" werden soll.
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Zusammenstoß am Dienstag – dramatische Suche in der Nordsee
Am Dienstag konnten die Rettungskräfte zwei Seeleute aus den Fluten retten, ein Mensch konnte nach der Kollision nur noch tot geborgen werden. In der Nacht war die Suche zwischenzeitlich eingestellt worden, ein Sprecher des Havariekommandos, das den umfangreichen Rettungseinsatz koordiniert hatte, hatte t-online da noch mitgeteilt, dass man am Morgen prüfen wolle, ob die Suche wieder aufgenommen werden würde.
Indes bleibt weiter unklar, warum das Massengutschiff "Polesie" und das Küstenmotorschiff "Verity" bei völliger Dunkelheit in der Deutschen Bucht zusammenstießen. Am Dienstag gegen 5.20 Uhr ging das Signal der "Verity" verloren.
Der Unfall ereignete sich am Dienstagmorgen rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog.
Der andere Frachter, die mit 190 Metern Länge größere "Polesie", war unter der Flagge der Bahamas auf dem Weg von Hamburg nach La Coruña in Spanien unterwegs. Der Frachter konnte in der Nacht aus eigener Kraft nach Cuxhaven zurückkehren.
Mehr als 20 Stunden lang suchten Rettungskräfte mit mehreren Schiffen, Tauchern und Hubschraubern nach den Schiffbrüchigen – bei teils kräftigem Wind, Wellen mit bis zu drei Metern Höhe, Strömungen und schlechter Sicht. Auch eine Luftraumsperrung von zehn Seemeilen um die Stelle herum und fünftausend Fuß hoch sei vorgenommen worden.
- Telefonat mit dem Sprecher des Havariekommandos
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa