Sogar Lenin kannte es Kurioses Relikt verschwindet von Hamburgs Bahnhöfen
Jetzt heißt es Abschied nehmen – und zwar endgültig. In Hamburg werden die Bahnsteigkarten abgeschafft. Und somit verschwinden sie in ganz Deutschland. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich?
Wer keinen Fahrschein besitzt, der muss eigentlich eine Bahnsteigkarte erwerben, um die Hamburger S- und U-Bahnhöfe zu betreten. Noch nie davon gehört? So geht es sicherlich einigen jüngeren Menschen. Denn diese Karte wurde fast überall in Deutschland bereits abgeschafft. Außer in Hamburg. Nun folgt auch die Hansestadt mit ihrem Abschied von der Bahnsteigkarte.
Bislang musste man in Hamburg 10 Cent zahlen, um die Bahnhöfe zu besuchen. Etwa, um jemanden zur Bahn dorthin zu begleiten oder vom Gleis abzuholen. Wer kein Ticket erwarb, dem drohte eine Strafe ähnlich wie beim Schwarzfahren.
Knapp 20.000 Menschen erwarben 2022 Bahnsteigskarten
Wie der "NDR" noch im März berichtete, erwarben 2022 insgesamt 19.571 Menschen jeweils eine Karte. Verstöße wurden bei 1.097 Menschen festgestellt.
Ziel der Bahnsteigkarte war es unter anderem, überfüllte Bahnhöfe zu verhindern. Außerdem sei es an den Bahnsteig-Zugängen einfacher, Kontrollen durchzuführen.
Fahrkartenpreise steigen in Hamburg
Sogar der kommunistische Revolutionär Lenin soll einst von der Bahnsteigkarte gesprochen haben. Überlieferungen zufolge sagte er: "Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich erst eine Bahnsteigkarte."
Die Abschaffung der Bahnsteigkarte ist nicht die einzige Neuerung in Hamburg. Auch die Fahrkartenpreise steigen 2024, wie der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) im November bekanntgab. Die neuen Preise finden Sie hier. Kritik gab es unter anderem von der Linken.
- ndr.de: "Deutschlandweit einmalig: Hamburg setzt weiter auf Bahnsteigkarten"
- reisereporter.de: "Kurioses Überbleibsel: Hamburg schafft Bahnsteigkarte ab"