Anstalten in Hamburg betroffen Hackerin liest Daten von Gefängnis-Telefonaten aus
Verbindungsdaten von Gefängnis-Insassen sollen im Internet einsehbar gewesen sein. Auch Justizvollzugsanstalten in Hamburg waren von dem Hackerangriff betroffen.
Bei der Gefängnis-Telefonie in mehreren Bundesländern hat es eine Sicherheitslücke gegeben – auch in Hamburg. Die Lücke sei aufgedeckt und umgehend geschlossen worden, sagte eine Sprecherin des Anbieters Telio Management GmbH (Hamburg) am Mittwoch. Außer der Hackerin, die das Sicherheitsleck aufgespürt habe, soll niemand die Daten gesehen haben. Es habe keinen Missbrauch damit gegeben.
Nach einem NDR-Bericht wird das Telefonsystem in mehr als 20 Gefängnissen in Deutschland eingesetzt. Die Telio-Sprecherin sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur, es seien sieben Anstalten betroffen gewesen.
Offenbar über 14.000 Gefangene von Hackerangriff betroffen
Dem Sender zufolge sollen Verbindungsdaten von Insassen im Internet einsehbar gewesen sein. "Offenbar waren deutschlandweit mehr als 14.000 Gefangene betroffen." Aus den Daten soll hervorgegangen sein, welcher Gefangene in den vorangegangenen zehn Tagen wann, wie lange und mit wem telefoniert hatte.
Die angerufenen Personen seien mit Vor- und Nachnamen sowie einer Funktion gekennzeichnet, zum Beispiel "Ehefrau", "Verteidiger" oder "Seelsorge", so der Sender.
Ein Sprecher der Hamburger Justizbehörde bestätigte, dass auch Justizvollzugsanstalten in der Hansestadt von dem Datenleck betroffen waren. "Wir haben viele offene Fragen", sagte er. "Wir nehmen den Betreiber in die Pflicht, alle noch offenen Fragen zu beantworten und solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern."
- Nachrichtenagentur dpa