Wolfgang Schmidt: Scholz-Vertrauter will neuen Job – Kandidat in Eimsbüttel

Dabei wohnt er in Berlin

Scholz-Vertrauter kandidiert in Eimsbüttel für den Bundestag

Karriere hat er unter Olaf Scholz gemacht – jetzt will Wolfgang Schmidt in den Bundestag. Kann er für die SPD in Hamburg ein Direktmandat erobern?

Aus dem Kanzleramt über Eimsbüttel in den Bundestag? So stellt sich Wolfgang Schmidt (SPD), derzeit Kanzleramtsminister unter Bundeskanzler Olaf Scholz, seinen nächsten Karriereschritt vor. In dem Hamburger Bezirk hat die SPD Schmidt am Mittwochabend einstimmig als Direktkandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr nominiert.

Der 53-Jährige, der im Berliner Regierungsviertel als einer der engsten Vertrauten des Kanzlers gilt, tritt damit die Nachfolge von Niels Annen an, der seinen Rückzug aus der Bundespolitik Anfang Juli verkündet hatte. In einem Brief an die Eimsbütteler SPD-Mitglieder nennt Schmidt seine Nominierung "eine große Ehre, nun für das höchste Amt anzutreten, in das man in Deutschland direkt gewählt werden kann."

Schmidt hat sich bislang selbst nie um ein höheres politisches Amt beworben, 2002 folgte er Olaf Scholz, der da gerade SPD-Generalsekretär geworden war, als Referent nach Berlin. Später arbeitete Schmidt unter Scholz im Bundesarbeitsministerium, bevor er während dessen Amtszeit als Hamburger Bürgermeister als Bevollmächtigter der Hansestadt in der Hauptstadt unterwegs da. 2017 wurde Schmidt dann Staatssekretär im Finanzministerium unter Scholz, 2021 schließlich Kanzleramtsminister.

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Schmidt will bei Wahlsieg nach Eimsbüttel ziehen

Trotz seiner Arbeit und der Wohnung in Berlin verweist Schmidt in dem Schreiben immer wieder auf seiner Hamburger Herkunft – und verspricht, dass er für den Fall seines Einzugs in den Bundestag in Eimsbüttel auch wieder eine Wohnung beziehen würde.

Bis dahin wolle er eine "aktive und engagierte Wahlkreisarbeit trotz einer Mitgliedschaft in der Bundesregierung" leisten, so Schmidt. Die aktuellen Herausforderungen der Ampel, Schmidt nennt unter anderem bezahlbares Wohnen, gute Löhne und den Nahverkehr, würden in Eimsbüttel derzeit "geballt" auftreten.

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Bei der letzten Bundestagswahl hatte die SPD in Eimbsüttel mit Annen den Kampf gegen den Grünen Till Steffen um das Bundestagsmandat knapp verloren. Ob Steffen bei der Wahl im nächsten Jahr dann gegen den Scholz-Vertrauten Schmidt antritt, entscheidet sich am 21. September: Dann stellen die Eimsbütteler Grünen ihre Liste für die Bundestagswahl auf.