Aussichten "extrem finster" Hamburger Kult-Klub kämpft ums Überleben
Hamburg hat viele Musik-Klubs, auch solche, die Nischen-Genres abdecken. Einem geht es nicht gut – Unterstützung ist gefragt.
Konzerthaus, Partylocation, Ort für Lesungen, kleines Kino und Tonstudio zugleich: Kaum eine Adresse in Hamburg ist so vielfältig aufgestellt wie der Klub Hafenklang. Doch um den Szene-Laden an der Elbe steht es nicht gut. Die Betreiber sprechen von "extrem finsteren" Aussichten und benötigen dringend Hilfe.
Eigentlich, so die Verantwortlichen vom Hafenklang, wollte man bald den 30. Geburtstag des Klubs feiern. Doch ob es dazu noch kommt, sei ungewisser denn je, heißt es in einem Post auf Instagram. Dort schreiben die Betreiber unter anderem, man kämpfe gerade mit "Außenständen im höheren fünfstelligen Bereich". Diese seien hervorgerufen durch "exorbitant gestiegene Betriebskosten, die Rückzahlung von Coronahilfen und das radikal veränderte Ausgehverhalten nach der Covidpandemie im Allgemeinen".
Klub braucht fast 160.000 Euro für die Rettung
Um den Klub zu retten, braucht es Geld – viel Geld. Das Hafenklang hat auf der Internetseite Start Next eine Art Spendenaufruf gestartet. Dort wird angegeben, dass zur Rettung des Klubs 159.700 Euro benötigt werden. Die gute Nachricht: Bislang sind mehr als 112.000 Euro zusammengekommen und die Aktion läuft noch bis zum 20. September.
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Unterstützer können in erster Linie T-Shirts erwerben, mit dem sie dem Klub unter die Arme greifen. Auf diesen steht zum Beispiel "Safe Hafenklang", also "Sichert Hafenklang". Viele unvorhersehbare Umstände würden den Klub gerade auf seine härteste Probe stellen, heißt es im Aufruf weiter. Dabei, so die Betreiber, "ist die freie und alternative Kunst gerade jetzt wichtiger denn je, wo Kommerzialisierung, Monopolisierung und Gentrifizierung den kleinen Läden ohnehin massiv zusetzen".
Der Klub Hafenklang blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Das Haus, in dem das Lokal heute beheimatet ist, wurde 1890 erbaut. Bereits 1970 wurde es als Künstlertreff und Tonstudio gegründet. Stars wie Udo Lindenberg oder die Band Einstürzende Neubauten nahmen damals dort unter anderem Songs auf. 1997 wurde der Klub durch massive Proteste vor dem Abriss gerettet und zog 2007 zunächst an einen anderen Ort, um 2008 wieder die Räume an der Großen Elbstraße zu beziehen.
- instagram.com: Profil von @hafenklanghamburg
- startnext.com: Aufruf BROKE BUT DOPE - SAVE HAFENKLANG
- hamburg-tourismus.de: Hafenklang
- Eigene Recherche