Entscheidung steht an Warnstreik bei der HHLA legt Hafenbetrieb lahm
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat die Gewerkschaft Verdi HHLA-Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen. Worum es dabei geht.
Ein Warnstreik beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat am Mittwoch erhebliche Auswirkungen auf den Hafenbetrieb. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruht der Umschlag in mehreren Bereichen. Eine genaue Teilnehmerzahl konnte ein Sprecher zunächst nicht nennen. Der Warnstreik begann mit der Frühschicht und soll 24 Stunden dauern.
Für den Vormittag ist eine Demonstration durch die Hamburger Innenstadt geplant, die von der HHLA-Zentrale in der Hafencity zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof führt.
Containerterminals der HHLA vom Streik betroffen
Wie die HHLA mitteilte, sind unter anderem die Containerterminals des Unternehmens vom Streik betroffen. "Der Betrieb an den Terminals wird daher bis zum Ende der Nachtschicht streikbedingt ruhen, zur Frühschicht wie gewohnt wieder hochgefahren", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Ein Notdienst sei eingerichtet, und die Kunden sowie Partner seien informiert worden. Die HHLA bemühe sich, mögliche Verzögerungen zu kompensieren.
Hintergrund des Warnstreiks ist der geplante Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei der Hamburger Hafen und Logistik AG. Die Hamburger Bürgerschaft will noch am heutigen Mittwoch eine endgültige Entscheidung dazu treffen. Verdi und die Hafenarbeiter lehnen den Verkauf von 49,9 Prozent der HHLA-Anteile an MSC strikt ab, da die Stadt Hamburg dadurch statt rund 70 nur noch 51,1 Prozent der Anteile halten würde.
Verdi fordert Sozialtarifvertrag für Beschäftigte
Der geplante Konzernumbau sieht laut Verdi nicht nur eine weitgehende Automatisierung vor, sondern auch eine neue Struktur, die möglicherweise den Abbau von Arbeitsplätzen mit sich bringt. Beschäftigte befürchten, dass sich ihre Einsatzorte häufiger ändern und die Arbeitsbelastung zunimmt. Auch sieht die Gewerkschaft Arbeitsplätze beim Gesamthafenbetrieb gefährdet, der als Personaldienstleister im Hafen fungiert.
Bereits am vergangenen Freitag hatten rund 300 Beschäftigte mit einem Streik auf die Situation aufmerksam gemacht. Verdi fordert einen Sozialtarifvertrag, der die Auswirkungen des Einstiegs auf die Beschäftigten regeln soll. "Für die Kolleginnen und Kollegen geht es um Sicherheit in sehr unruhigen Zeiten", betonte Verdi-Verhandlungsführer André Kretschmar. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 13. September angesetzt.
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- Nachrichtenagentur dpa