Düstere Prognose Hamburger Clubs stecken in der Krise: Kampf ums Überleben
Hamburger Musikclubs verzeichnen drastische Umsatz- und Gewinneinbrüche. Steigende Kosten und sinkende Besucherzahlen zwingen viele Betreiber zu drastischen Maßnahmen.
Die Hamburger Clubszene steckt in einer schweren Krise: Zehn Prozent der Betreiber erwägen laut einer aktuellen Erhebung des Clubkombinat Hamburg eine Schließung in den kommenden zwölf Monaten. Die Umfrage, die zwischen dem 25. September und dem 9. Oktober durchgeführt wurde, zeigt, dass die Clubs durchschnittlich einen Umsatzrückgang von 11 Prozent verzeichnen. Gleichzeitig sind die Gewinne um 20 Prozent eingebrochen.
Die Hauptprobleme für die Betreiber sind gestiegene Kosten, sinkende Besucherzahlen und finanzielle Schwierigkeiten. 74 Prozent der Clubs klagen über stark gestiegene Ausgaben, vor allem für Security und Techniker, deren Kosten sich verdoppelt haben. Gleichzeitig blieben die Besucherzahlen, insbesondere bei jungem Publikum, deutlich hinter den Erwartungen zurück – eine Entwicklung, die sich seit der Corona-Pandemie verstärkt habe.
Viele Clubs sehen einen beunruhigenden Trend
Das hat auch Auswirkungen auf das musikalische Angebot: 82,5 Prozent der Clubs müssen nach eigenen Angaben ihr Programm einschränken und können weniger unbekannten Künstlern eine Bühne bieten. Noch im Februar lag dieser Wert bei 64 Prozent. Viele Clubs sehen darin einen beunruhigenden Trend, der die Zukunft der Szene gefährdet.
58 Prozent der befragten Clubs geben an, auf staatliche Förderung angewiesen zu sein, um überleben zu können. Derzeit liegt die durchschnittliche Förderung bei etwa 6.250 Euro pro Club jährlich. Das Clubkombinat Hamburg befindet sich in Gesprächen mit der Kulturbehörde, um die Förderung ab dem nächsten Haushaltsjahr zu erhöhen.
- clubkombinat.de: "Ohne Clubkultur wird’s grau"
