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Hamburg

Dubai-Schokolade in Hamburg: Schlange vor Lindt-Shop und etliche Verlierer


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Kommentar
Lange Schlangen wegen Dubai-Schokolade: Reihenweise Verlierer

  • Nina Hoffmann
MeinungVon Nina Hoffmann

13.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine gebrochene Tafel der von "Kikis Kitchen" produzierten "Dubai-Schokolade". Mit einer Pistazien-Kadayif-Füllung ist diese Schokolade cremig und crunchy zugleich.Vergrößern des Bildes
Eine Tafel "Dubai-Schokolade". Mit einer Pistazien-Kadayif-Füllung ist diese Schokolade cremig und crunchy zugleich. (Quelle: Sascha Thelen/dpa)

Unzählige Menschen haben sich in Hamburg vor dem Lindt-Shop versammelt, um Dubai-Schokolade zu ergattern. Ein Trend, der vor allem Verlierer produziert.

"Man braucht sie nicht, aber man will sie", sagt eine junge Frau am Mittwochmorgen zu einer Freundin in der U3. Gemeint ist die Dubai-Schokolade. Der Wirbel um die hochpreisige Nascherei hat mit einer Aktion des Schokoladenherstellers Lindt einen neuen Höhepunkt erreicht. In einzelnen Shops werden limitiert jeweils 100 Tafeln angeboten. Heute war Hamburg an der Reihe.

Hunderte Menschen versammelten sich noch vor der Shop-Öffnung am frühen Morgen vor dem Geschäft, viele gingen leer aus. Mit einem Blick auf die meterlangen Schlangen im Regen wird schnell klar: Der Rummel um die Dubai-Schokolade bringt vor allem Verlierer hervor.

Dubai-Schokolade: Tafel kostet rund 15 Euro

Angefangen bei denjenigen, die sich mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze in die Schlange vor dem Lindt-Shop einreihen – um dann nach Stunden des Wartens eine 15 Euro teure Schokolade zu kaufen, die in Medienberichten lediglich als "ganz lecker" beschrieben wird. Und man muss bedenken: Nicht alle, die stundenlanges Warten in Kauf nahmen, ergatterten auch eine der 100 Tafeln. Die Emotionen desjenigen, der direkt hinter dem 100. Kunden stand, mag man sich nur aus purer Schadenfreude ausmalen.

Eigentlich handelt es sich bei der begehrten Leckerei bloß um eine weitere gefüllte Schokolade auf dem Markt. In ihrem Inneren verbergen sich knusprige Teigfäden und Pistaziencreme. Zuerst wurde sie in den sozialen Medien angepriesen und fand dort erste Verlierer: Opfer eines cleveren Marketingkonzeptes. Märkte fingen daraufhin an, die Süßigkeit zu vertreiben, und zu guter Letzt sprangen auch große Schokoladenhersteller wie Lindt auf den Pistazientrend auf und produzierten neben der Schokolade noch mehr Verlierer.

Hunderte Euro für Schokolade: Abzocke auf Kleinanzeigen

Doch in die Schlange an der Spitalerstraße reihten sich längst nicht mehr nur Menschen ein, die Lust auf Schokolade haben. Wenige Minuten nach dem Beginn des Lindt-Verkaufs landeten die ersten Tafeln bereits auf Online-Marktplätzen wie "Kleinanzeigen". Ein Verkäufer in Billstedt bietet etwa eine Tafel für 280 Euro an – es ist nicht das einzige Angebot für einen dreistelligen Betrag. Und da kommen wir schon zu dem nächsten Verlieren: denjenigen, die keine Tafel ergatterten und bereit sind, Beträge im dreistelligen Bereich für bloß ein Exemplar auszugeben.

 
 
 
 
 
 
 

Immerhin dürfte es neben der Schokoladenindustrie einen weiteren großen Gewinner geben: Dubai. Die Stadt steht mehr und mehr für eine begehrte Schokolade und ihr Ruf für Menschenrechtsverletzungen verblasst.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
  • Weitere Artikel bei t-online
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