Alarm auf der Smartwatch Künstliche Intelligenz als Retter im Billebad
Seit Dezember warnt ein KI-System im Hamburger Billebad, wenn Gäste zu ertrinken drohen. Erste Bilanz: Mehr Sicherheit für Schwimmer!
Künstliche Intelligenz (KI) als zusätzlicher Lebensretter: Mehrere Wochen nach dem Start des Projektes im Billebad in Hamburg-Bergedorf hat die städtische Betreiberin Bäderland eine positive Zwischenbilanz gezogen. "Die Gäste schätzen das zusätzliche Maß an Sicherheit", sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel.
Die neue Technik ist seit Anfang Dezember im Testbetrieb – nach Klärung letzter datenschutzrechtlicher Fragen. "Das System läuft, es gab keine Unfälle, auf die es uns hätte aufmerksam machen müssen", berichtete Dietel. Er betonte zudem, dass das System nicht übersensibel sei und keine unnötigen Alarme auslöse.
Neun Spezialkameras überwachen zwei Becken
Neun Spezialkameras sind über zwei Becken installiert und erkennen potenzielle Gefahrensituationen mittels KI. Wenn es auffällige Bewegungsmuster festgestellt, sendet die KI einen Alarm direkt an die Smartwatches der Badeaufsicht. Dies ermöglicht es den Bademeistern, auch bei Ablenkungen durch Gäste, immer schnell reagieren zu können.
Datenschutz erschwert KI das Lernen
Alle aufgezeichneten Bilder müssen aus Datenschutzgründen sofort gelöscht werden. "Wir in Hamburg unterliegen deutlich strengeren datenschutzrechtlichen Grenzen als anderswo in Deutschland", erläuterte Sprecher Dietel weiter. Dadurch kann das System nicht sofort aus den Hamburger Daten lernen und muss auf internationale Updates warten.
Nach Abschluss der Pilotphase werde Bäderland entscheiden, welches System das Unternehmen schrittweise auf alle Standorte ausweiten werde. Insgesamt betreibt Bäderland in Hamburg 25 Hallen- und Freibäder und verbuchte 2024 etwa 4,2 Millionen Besucher.
Tödlicher Badeunfall sorgte für KI-Diskussion
Im Oktober 2023 war es im Schwimmbad Bondenwald in Hamburg-Niendorf zu einem tödlichen Unfall gekommen: Ein fünfjähriges Mädchen war im Schwimmunterricht ertrunken. Damals bekam die Diskussion um den Einsatz von KI in Schwimmbädern in Hamburg neuen Schwung.
Das getestete System "Lynxight" kommt aus Israel und wird in Lizenz erworben. KI-Technik ist unter anderem bereits Bädern in Osnabrück und in Baden-Württemberg im Einsatz.
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- Nachrichtenagentur dpa
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