Dubioses Geschäft 43 Millionen Euro Drogengelder gewaschen – Urteil

Satte 43 Millionen Euro Drogengelder sind in ein dubioses Geschäft involviert. Die Strafen für die Angeklagten fallen vergleichsweise gering aus.
Das Landgericht Hamburg hat einen 39-jährigen Mann wegen Geldwäsche von Drogengeldern zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Nach Angaben der Gerichtspressestelle machte sich der Hauptangeklagte in 13 Fällen der Geldwäsche schuldig. Insgesamt ging es um eine Summe in Höhe von 43 Millionen Euro.
Die Strafkammer stellte zudem fest, dass der Verurteilte in 420 weiteren Fällen unerlaubte Zahlungsdienste erbracht und sich an einer kriminellen Vereinigung beteiligt hat.
Im Rahmen des Urteils ordnete das Gericht die Einziehung von 256.000 Euro an, die bereits von der Polizei sichergestellt worden waren. Zusätzlich muss der 39-Jährige seine Taterträge in Höhe von rund 77.000 Euro an die Gerichtskasse zahlen.
Mitangeklagte müssen nicht in Haft
Sein mitangeklagter jüngerer Bruder (36) wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Der Vater (55) bekam wegen Beihilfe zum unerlaubten Erbringen von Zahlungsdiensten eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 5 Euro. Ein Cousin (28) des Hauptangeklagten muss eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 60 Euro zahlen, ebenfalls wegen Beihilfe zu unerlaubten Zahlungsdiensten sowie wegen versuchter Strafvereitelung.
Mit dem Urteil entsprach das Gericht weitgehend den Forderungen der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Angaben der Gerichtspressestelle deutlich härtere Strafen beantragt. So sollte der Hauptangeklagte sieben Jahre und drei Monate Haft bekommen, sein Bruder drei Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Geld im Autositz versteckt und nach Polen gebracht
Die Familienmitglieder haben sich der Anklage zufolge im Dezember 2023 zusammengeschlossen. Das aus Drogengeschäften von anderen Personen stammende Geld wurde in der Regel in Hamburg und Bremen entgegengenommen, teilweise mehrfach täglich.
Meist waren es jeweils hohe fünfstellige Summen. Das Geld wurde den Angaben zufolge unter anderem von einem Helfer in einem ausgehöhlten Autositz nach Polen gefahren.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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