Mehr Tempoverstöße im Norden Hamburg kassiert Millionen von Rasern

Immer mehr Autofahrer treten zu stark aufs Gas. Hamburg spült das Millionen in die Kasse – auch Schleswig-Holstein und Teile Niedersachsens melden deutlich mehr Tempoverstöße.
Raserei auf Norddeutschlands Straßen bleibt ein teures Laster – und eine lukrative Einnahmequelle für Städte und Gemeinden. In Hamburg hat die Stadt allein im Jahr 2024 rund 47 Millionen Euro Bußgelder von zu schnell fahrenden Autofahrern eingenommen. Das teilte die Innenbehörde mit. Damit kletterten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Millionen Euro.
Auch im benachbarten Schleswig-Holstein zeigt die Statistik einen deutlichen Zuwachs: Mehr als 540.000 Verwarngelder wurden dort im vergangenen Jahr wegen überhöhter Geschwindigkeit ausgesprochen – das sind rund 105.000 mehr als 2023. Die Einnahmen daraus summierten sich laut Landespolizei auf über 14,4 Millionen Euro.
Niedersachsen: Gemischtes Bild – aber oft mehr Einnahmen
In Niedersachsen zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während die Landkreise Leer und Stade laut einer dpa-Umfrage Mehreinnahmen durch Geschwindigkeitsverstöße meldeten, gingen die Einnahmen in anderen Regionen zurück.
Die Landkreise Harburg und Aurich sowie die Stadt Salzgitter verbuchten nach eigenen Angaben weniger Bußgelder. Im Kreis Aurich soll das unter anderem an Personalmangel und technischen Problemen gelegen haben. Im Landkreis Uelzen hingegen zeigt man sich überzeugt von der Wirkung der stationären Blitzer – dort seien die Unfallzahlen deutlich gesunken.
Blitzermarathon startet diese Woche
Die Polizei plant in der Woche vom 7. bis 13. April erneut den bundesweiten Blitzermarathon. Dabei wird in ganz Deutschland gezielt kontrolliert, ob sich Verkehrsteilnehmer an die Tempolimits halten.
Hintergrund ist unter anderem die weiterhin hohe Zahl tödlicher Verkehrsunfälle: Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2024 insgesamt 2.780 Menschen auf deutschen Straßen. Überhöhte Geschwindigkeit gilt als eine der Hauptursachen.
Immer wieder stehen Kommunen in der Kritik, mit Blitzern lediglich die Haushaltskasse füllen zu wollen. Doch die Behörden betonen vor allem die vermeidbaren Unfälle: Feste Blitzer hätten an vielen Stellen die Verkehrssicherheit messbar erhöht, heißt es etwa im Landkreis Uelzen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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