"Locker, easy, geil" Udo Lindenberg schwärmt von Hippie-Zeiten

Frieden und Liebe statt Kriege und Leid: Laut Udo Lindenberg sind die Botschaften der früheren Hippie-Bewegung aktueller als je zuvor. Die Neuauflage seines Albums "Free Jazz Goes Underground", die am 30. Mai erscheint, soll daran erinnern.
Gegen Krieg und Ungerechtigkeiten in der Welt protestieren, stattdessen Liebe und Frieden propagieren und den ein- oder anderen Joint mit den WG-Mitbewohnern rauchen: Udo Lindenberg erinnert sich in einem neu veröffentlichten Youtube-Video selig an eine frühere Zeit – und möchte das Hippie-Dasein in die Jetztzeit zurückbringen.
Der Rockmusiker und Wahlhamburger Udo Lindenberg hat zwar gerade erst angekündigt, in diesem Jahr keine neue Musik zu produzieren und sich stattdessen auf die Malerei zu konzentrieren – doch dennoch erscheint am Freitag, den 30. Mai, ein neu aufgelegtes Album von ihm und seiner früheren Band Free Orbit.
Band Free Orbit war der Anfang von Udo Lindenbergs Karriere
Die 1969 gegründete Jazz-Rock-Band bildete den Karrierestart für Lindenberg – weitere Mitglieder waren unter anderem Freddy Christmann (Trompete), Peter Herbolzheimer (Bassposaune) und Emil Wurster (Tenorsaxophon). 1970 veröffentlichten sie die Platte "Free Jazz Goes Underground" mit zehn englischen Songs und einem wildem Mix aus Jazz, Rock, Pop und Soul.
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Und nun, mehr als 50 Jahre später, ist das erste Studio-Album von Free Orbit als Neuauflage zurück: erstmals mit deutschen Lyrics-Übersetzungen von Lindenberg und Beatrice Reszat.
Lindenberg hält heutige Welt für "beknackst"
68er-Bewegung, Woodstock-Festival, Proteste gegen den Vietnam-Krieg und der Konsum von Psychedelika: das ursprüngliche Album sei zur Hippie-Zeit aufgenommen worden, so Lindenberg. Doch auch wenn das nun schon Jahrzehnte her ist – die Themen, die ihn und seine Bandmitglieder von "Free Orbit" früher beschäftigt haben, seien heute wieder aktuell.
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Die Welt sei so "verfahren", so "beknackst" beschreibt Lindenberg: Billionen von Euro würden für Aufrüstung, Kriege und das Militär ausgegeben, "rein in die Tötungsmaschine." Jeden Tag würden Kinder sterben und ein Großteil der Menschen zeige dagegen keinen Widerstand, die "stumme Armee", wie er sagt.
Lindenberg schwärmt von "locker, easy, geilen Zeiten"
Er und seine Band hätten damals von einer besseren Welt geträumt – von Frieden und Liebe. Und zwar gemeinsam. Er kommt ins Schwärmen über die alte Zeit, über das gemeinsame Bewusstsein, den Willen gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen und über gemeinsames Kiffen in der WG. "Locker, easy, geile Zeiten" seien das gewesen.
Die neue Platte sei zwar auch, aber nicht nur was für Alt-Hippies und nostalgische Träumer: Der 79-Jährige hat auch an seine jüngeren Fans gedacht, die 1969 noch lange nicht geboren waren. Der Platte beigefügt ist auch ein Vorwort, das Lindenberg geschrieben hat, um an den damaligen Zeitgeist und die Sichtweise zu erinnern. "Um das mal für euch durchzuchecken und so ne", so Lindenberg.
Das Album ist seit dem 30. Mai als limitierte Schallplatten-Sonderedition und als CD erhältlich. Die Sonderedition enthält neben dem Album auch drei Bonustracks und das erste Solo-Album von Lindenberg. "Ja unfassbar, oder?", findet auch Lindenberg selbst.
- youtube.de: "Udo Lindenberg über Free Orbit - Jazz Goes Underground"
- Frühere t-online Berichterstattung
- jbc.de: "Free Orbit: Free Jazz Goes Underground"
- wikipedia.de: "Free Orbit"
- heute.at: "Lindenberg auf Englisch! So hast du Udo noch nie gehört"