Hamburg-Hohenfelde Drei Tote und 34 Verletzte bei Feuer in Klinik – Brandexperten ermitteln

Ein Brand im Hamburger Marienkrankenhaus fordert drei Tote und 55 Verletzte. Der Großeinsatz dauerte mehrere Stunden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bei einem verheerenden Brand im Hamburger Marienkrankenhaus in Hohenfelde sind in der Nacht drei Menschen ums Leben gekommen. Laut der Hamburger Polizei handelt es sich bei den Opfern um drei Männer im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Zudem seien insgesamt 34 Menschen verletzt worden. Wie die Feuerwehr Hamburg mitteilte, wurden davon eine Person lebensbedrohlich, 18 schwer und 15 leicht verletzt.
Das Feuer brach am Sonntag kurz nach Mitternacht in einem Patientenzimmer im Erdgeschoss der Klinik aus. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand das Zimmer bereits im Vollbrand. Die Flammen drohten über die Außenfassade auf das darüberliegende Zimmer im ersten Obergeschoss überzugreifen.
Einsatzkräfte retten Personen mit Drehleiter aus brennender Klinik
Dramatische Szenen spielten sich ab, als sich mehrere Personen der darüberliegenden Stationen an den Fenstern bemerkbar machten – sie konnten wegen des Brandrauches ihre Zimmer nicht mehr verlassen. Der Einsatzleiter erhöhte daraufhin das Alarmstichwort und forderte weitere Löschzüge sowie zahlreiche Rettungsdienstkräfte an.
Die Einsatzkräfte begannen unverzüglich mit der Menschenrettung über Drehleitern, tragbare Leitern sowie über die Flure der einzelnen Stationen. Da das Feuer in einer Station mit einer erhöhten Anzahl älterer und mobilitätseingeschränkter Personen ausgebrochen war, mussten zahleiche Personen mit Fluchthauben über die Flure ins Freie gerettet werden.
An beiden Seiten des Gebäudes wurden Patienten durch den Rettungsdienst gesichtet und erstversorgt. Das Personal der Klinik unterstützte die Evakuierung und die medizinische Versorgung. Einige Verletzte konnten in der hauseigenen Notaufnahme versorgt werden, zwei Personen wurden in umliegende Hamburger Kliniken gebracht.
Die Feuerwehr konnte den Brand zügig unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Patientenzimmer verhindern. Die Belüftungsmaßnahmen dauerten bis in die Morgenstunden an. Insgesamt waren rund 220 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk bis zum frühen Morgen im Einsatz.
Keine schnelle Ermittlungsergebnisse
Die Polizei Hamburg teilte mit, Ermittler des Landeskriminalamtes für Branddelikte hätten "den Brandort beschlagnahmt und mit den Ermittlungen zum Hergang und der Ursache für das Feuer begonnen". Zahlreiche Zeugen würden vernommen. Mit Ermittlungsergebnissen sei am Wochenende nicht mehr zu rechnen.
Das Marienkrankenhaus gehört zur gemeinnützigen Ansgar-Gruppe, deren Gesellschafter das Erzbistum ist. Erzbischof Stefan Heße sei tief betroffen, erklärte ein Sprecher des Bistums. Die Nachricht vom Feuer habe er mit "tiefer Bestürzung und Trauer" aufgenommen. Die Klinik verfügt über rund 600 Betten und behandelt nach eigenen Angaben jährlich etwa 93.000 Patienten.
- presseportal.de: Pressemitteilung der Polizei Hamburg vom 1. Juni 2025
- presseportal.de: Pressemitteilung der Feuerwehr Hamburg vom 1. Juni 2025
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit dem Lagedienst Hamburg
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.