Kritik an Zahl der Wasserspender Sozialverband warnt: Hitze wird lebensgefährlich für Obdachlose

Der Hamburger Senat wirbt mit einem Hitzeaktionsplan für mehr Schutz in heißen Sommern. Doch Sozialverband und CDU sehen große Lücken – vor allem bei der Versorgung mit Trinkwasser.
Zum bundesweiten Hitzeaktionstag an diesem Mittwoch hat der Hamburger Senat auf die wachsenden Gefahren extremer Temperaturen hingewiesen. "Hitze hat nicht nur Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden, sondern auch auf die Leistungsfähigkeit – insbesondere dann, wenn mehrere heiße Tage hintereinander folgen", teilte die Sozialbehörde mit.
Besonders gefährdet seien ältere Menschen, Schwangere, Kinder sowie Obdachlose und vorerkrankte Personen. Der im Januar vorgestellte Hitzeaktionsplan soll helfen, gesundheitliche Folgen zu verringern.
In diesem Sommer sind erste Maßnahmen geplant: ein telefonischer Informationsservice, automatisierte Warnmeldungen sowie eine digitale "Kühle-Orte-Karte", die Trinkwasserstellen und klimatisierte Rückzugsorte anzeigt. Derzeit gibt es in der Stadt 54 öffentliche Wasserspender, in vielen Freibädern auch Sonnencreme-Spender.
Forderung nach mehr Trinkwasserstellen
Deutliche Kritik kam vom Sozialverband Deutschland (SoVD) und der CDU. "Die Politik unterschätzt meiner Meinung nach immer noch die steigenden Temperaturen in der Stadt", sagte der Hamburger SoVD-Landesvorsitzende Klaus Wicher. Er warnte vor einer wachsenden Gefahr für Menschen ohne festen Wohnsitz: "Für sie ist es überlebenswichtig, im Sommer an Trinkwasser zu kommen."
Auch der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Sandro Kappe, kritisierte den Plan als unzureichend: "Mit nur 54 Wasserspendern ist Hamburg weit abgeschlagen – Wien hat über 1.600." Hamburg brauche "kein Stückwerk", sondern einen klar strukturierten Plan mit verpflichtenden Hitzeschutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen. Kappe fordert daher "eine Strategie, die dem Klimawandel wirklich standhält."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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