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Hamburg

Olympische Spiele bringen laut Uni Hamburg keinen Demokratie-Schub


Studie der Uni Hamburg
Kein Demokratie-Schub durch Olympische Spiele

Von t-online
28.07.2025 - 11:26 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine Flagge mit den olympischen Ringen in Hamburg (Archivbild): Eine Mehrheit der Bürgerschaft unterstützt die Pläne des Hamburger Senats, sich erneut als Olympia-Austragungsort zu bewerben. (Quelle: IMAGO/ Hanno Bode)
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Bringen große Sportereignisse auch mehr Demokratie in die Gastgeberländer? Dieser Frage sind Forscher der Universität Hamburg nachgegangen. Und müssen die Erwartungen der Veranstalter dämpfen.

Große Sportevents wie die Olympischen Spiele führen laut einer neuen Studie nicht zu mehr Demokratie im Gastgeberland. Ein Forschungsteam der Universität Hamburg hat erstmals statistisch untersucht, ob sich politische Freiheitsrechte nach einer Olympiade verbessern – und findet keinen Beleg dafür.

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"Wir konnten in unseren Berechnungen zwar feststellen, dass sich das Maß an Demokratie im Laufe des Untersuchungszeitraums in den Ländern verändert hat, allerdings konnten wir keine signifikanten Auswirkungen der Olympischen Spiele feststellen – weder positiv noch negativ", sagt Studienleiter Wolfgang Maennig.

Studie widerspricht dem Olympischen Komitee

Das Internationale Olympische Komitee hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, große Sportereignisse könnten positive politische Entwicklungen anstoßen. Maennig widerspricht: "Es ist auf Basis unserer Daten nicht auszuschließen, dass es kurzfristig in den Austragungsländern zu einer Zunahme an Optimismus oder – abhängig vom Erfolg bei der Durchführung – zu einem gesteigerten Ansehen auch der Regierung kommt." Diese Effekte seien jedoch zu kurzlebig, um messbare Auswirkungen auf das Demokratiemaß zu zeigen.

Maennig, selbst Olympiasieger 1988 im Rudern, sieht in der Studie auch Hinweise für andere Sportgroßevents wie Fußball-Weltmeisterschaften. Die Forschenden halten die Frage nach den langfristigen Effekten weiterhin für offen. Mit Blick auf aktuelle Olympia-Bewerbungen sagt Maennig: "Für die derzeit laufenden Bewerbungen in Deutschland dürften diese Ergebnisse positiv sein, da das Argument entfällt, in weniger demokratischen Bewerberländern mit der Vergabe der Spiele mehr positiven politischen Nutzen stiften zu können."

Das wurde untersucht

Das Team um den Wirtschaftswissenschaftler analysierte Daten aus 102 Ländern von 1972 bis 2019. Grundlage waren etablierte Demokratie-Indikatoren wie der "V-Dem democracy index", der unter anderem politische Beteiligung und individuelle Rechte misst. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift "Economic Analysis and Policy" und sind frei zugänglich.

Untersucht wurden auch mögliche Einflüsse wie Bildungsgerechtigkeit, wirtschaftliche Lage, Nachbarstaaten oder Rohstoffabhängigkeit. Insgesamt flossen 21 Variablen in die Berechnungen ein. Dabei wurde auch zwischen Sommer- und Winterspielen sowie zwischen demokratischen und autokratischen Gastgebern unterschieden.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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