Prozess in Hamburg Gericht bestätigt: Block-Verteidiger verliert Mandat

Christina Block hat sich überraschend von einem ihrer beiden Verteidiger getrennt. Das Gericht hat nun über den Wechsel entschieden. Was heißt der Schritt für den Prozess?
Im Prozess gegen die Hamburger Unternehmerin Christina Block hat das Landgericht einem Wechsel in der Verteidigung zugestimmt. Die Vorsitzende Richterin der Strafkammer Isabel Hildebrandt hob die Bestellung von Rechtsanwalt Otmar Kury als Pflichtverteidiger auf und ordnete Rechtsanwalt Ingo Bott der Angeklagten als neuen Pflichtverteidiger zu, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
Die 52-jährige Block, Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette "Block House", Eugen Block, steht wegen Kindesentführung vor Gericht. Sie soll eine Rückholaktion ihrer beiden jüngsten Kinder von ihrem in Dänemark lebenden Ex-Mann beauftragt haben. Das Gericht bestellt einen Pflichtverteidiger, um die anwaltliche Vertretung während des gesamten Verfahrens zu gewährleisten.
Block über Kury: "Unsere beiden Welten sind sehr unterschiedlich"
Kury verteidigte Block seit Beginn der Ermittlungen Anfang 2024. Am Mittwoch dankte Block ihm für seinen Einsatz. In einer von Bott verbreiteten Erklärung äußerte sie: "Seit einiger Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind. Mir ist daran gelegen, als der Mensch gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin. Die fachkundige und hochprofessionelle Kompetenz von Herrn Kury stelle ich dabei nicht infrage."
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Laut Anklage soll Block gemeinsam mit einem 63-jährigen Deutschen den Auftrag erteilt haben, ihre beiden Kinder dem sorgeberechtigten Vater zu entziehen. Die damals 10 und 13 Jahre alten Kinder wurden in der Silvesternacht 2023/24 von mehreren Männern gewaltsam ihrem Vater in Dänemark entrissen und nach Deutschland gebracht.
Darum geht es im Prozess gegen Christina Block
Der Junge und das Mädchen blieben in Deutschland wenige Tage bei der Mutter. Das Hanseatische Oberlandesgericht entschied nach einem Eilantrag des Vaters, dass die Kinder zurückgegeben werden müssen. Fünf weitere Personen sind in dem Verfahren angeklagt.
Am dritten Verhandlungstag, dem 25. Juli, wies Block in einer mehrstündigen Aussage die Vorwürfe zurück. Der Prozess wird am 15. August fortgesetzt. Dann will Block Fragen des Gerichts beantworten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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