Hamburg Räume für Ausländeramt: "Herzstück der Willkommensbehörde"

Eine "echte Willkommensbehörde": So hat die Hamburger Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Donnerstag die neuen Räumlichkeiten für die Ausländerdienststelle im Bezirksamt Nord bezeichnet. Es sei eine helle Willkommensatmosphäre in dem Gebäude im Airport Center geschaffen worden. In den Umbau der 1800-Quadratmeter-Fläche habe die Stadt 100.000 Euro investiert, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Nach Angaben des Leiters der Dienststelle, Kevin Nowak, verwalten die 35 Mitarbeiter 41.000 Fallakten. Wöchentlich bewältigen sie rund 450 Kundentermine. Es sei die drittgrößte der acht Hamburger Ausländerabteilungen. Die neuen Räumlichkeiten wurden bereits Mitte März in Betrieb genommen.
"Diese Willkommensbehörde zu leben, das ist uns persönlich ganz, ganz wichtig", sagte Nowak. "Das fängt damit an, dass wir in unserer Philosophie sagen, wir sind Experten im Aufenthaltsrecht (...), während Kundinnen und Kunden Experten für ihre ganz eigene, persönliche Lebenslage sind." Zuständig ist das Amt für Ausländer mit einem gesicherten Aufenthaltsrecht, die im Bezirk Hamburg-Nord leben. Dazu zählen Flüchtlinge nur dann, wenn sie als Asylberechtigte anerkannt sind. Die meisten Kunden stammen nach Angaben von Nowak aus Afghanistan, Syrien und der Türkei. Bei den Terminen geht es etwa um Aufenthaltstitel oder ausländerrechtliche Bescheinigungen.
Nicht so willkommen sind Spontanbesucher. Die Kunden sollen möglichst vorab online oder telefonisch einen Termin vereinbaren. Es gibt aber auch einen Serviceschalter für dringende Fälle. Vier Mitarbeiter im sogenannten Level 3 bearbeiten Fälle, in denen Menschen das Land verlassen müssen. Vor einem negativen Bescheid bekommen die Betroffenen Gelegenheit zu einer Anhörung. Bleibt es bei der Ablehnung, müssen sie Deutschland innerhalb von sieben bis 30 Tagen verlassen, wie Nowak erklärte.
Offiziell heißt die Dienststelle Abteilung für Ausländerangelegenheiten. Es gebe keine formale Umbenennung in Willkommensbehörde, sagte Fegebank. Sie fügte hinzu: "Man kann natürlich auch durch Sprache und durch Haltung prägen, und das versuchen wir jetzt hier."