Strafantrag, Razzia, Shitstorm "Washington Post" berichtet über Andy Grotes "Pimmelgate"
Selten erlangen Innensenatoren einer deutschen Großstadt so viel Bekanntheit wie Andy Grote. Weil er wegen einer Beleidigung als "Pimmel" Strafantrag stellte, kennt man den Hamburger SPD-Politiker nun auch in Amerika.
Andy Grotes Bekanntheit dürfte in den vergangenen zwei Tagen deutlich gestiegen sein. Bis Mittwochmorgen kannte man den SPD-Politiker vor allem als Innensenator von Hamburg. Eine Razzia bei einem Twitter-Nutzer, der Grote als "Pimmel" beschimpft hatte, veränderte das. Nun berichtet auch die US-Zeitung "Washington Post" über die Vorkommnisse in der Hansestadt.
"Das ist lächerlich", zitiert die Zeitung Jeanette Hofmann. Die Politikwissenschaftlerin aus Berlin ordnete für die "Washington Post" die Reaktionen auf die Razzia ein. "Viele Leute sahen das, was diese Person schrieb, als völlig harmlos an."
Der Twitter-Nutzer hatte auf einen Tweet des SPD-Politikers vom 30. Mai geantwortet: "Du bist so 1 Pimmel". Grote stellte einen Strafantrag. Bei der Razzia sollte das Gerät beschlagnahmt werden, mit dem die Beleidigung geschrieben wurde.
Die Hausdurchsuchung auf St. Pauli hat jedoch einen heftigen Shitstorm gegen Andy Grote und die Strafverfolgungsbehörden ausgelöst. Im Internet wurde das harte Vorgehen kritisiert – es sei übertrieben gewesen. Stattdessen wurde ein härteres Vorgehen gegen Hasskommentare und Morddrohungen gefordert.
- Eigene Recherche
- "Washington Post": "A Twitter user insulted a German politician. Police then raided his house"