"Red Storm Bravo" Bundeswehr übt den Verteidigungsfall in Hamburg

Im Ernstfall käme Hamburg eine wichtige Rolle als Logistikdrehscheibe für Soldaten und Material zu. Die Abläufe will die Bundeswehr im September üben.
Die Bundeswehr will zusammen mit zivilen Stellen der Hansestadt großangelegt den Verteidigungsfall üben. Das Landeskommando Hamburg bestätigte t-online, dass die mehrtägige Übung "Red Strom Bravo" im September anstehe, aber noch in der Planungsphase sei. Zuvor berichtete das "Hamburger Abendblatt".
Im Ernstfall müsste die Bundeswehr eng mit Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk zusammenarbeiten. Um die Abläufe realistisch auf die Probe zu stellen, will die Bundeswehr während der Übung größere Einheiten durch die Stadt bewegen: Fahrzeuge sollen von Schiffen entladen und in Kolonnen zu einem Sammelplatz fahren.
Hubschrauber sollen die Fahrzeugkolonne aus der Luft sichern, die Polizei muss beispielsweise den Verkehr regeln. Auch die Versorgung von Verwundeten steht auf dem Übungsprogramm. Hindernisse sollen in den Ablauf eingebaut werden, etwa Demonstrationen auf den Straßen.
Im Ernstfall kommt es auf die Logistik an
Auch wenn Deutschland zunächst nicht selbst militärisch angegriffen würde, wäre die Bundesrepublik in der Pflicht. Im Fall eines Angriffs auf die Nato-Ostflanke, etwa die baltischen Staaten, müsste die Bundeswehr aufgrund der Nato-Beistandspflicht ausrücken.
Im Bündnisfall könnten bis zu 800.000 Nato-Soldaten mobilisiert werden – von denen viele quer durch das Nato-Gebiet transportiert werden müssten. Danach müsste über dieselben Wege zudem stetig Nachschubmaterial transportiert werden.
Anderer Übungsschwerpunkt als bei "Rad Storm Alpha" 2024
Die Übung "Red Strom Bravo" im September 2025 folgt auf "Red Storm Alpha" im September 2025. Damals übte die Bundeswehr vor allem, wie sie Anlagen und Infrastruktur im Hamburger Hafen im Ernstfall schützen kann.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, warnte im vergangenen Sommer in einer Rede an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, dass Russland schon 2029 bereit sein könnte, Nato-Gebiet anzugreifen.
- abendblatt.de: "Großes Manöver: Bundeswehr probt in Hamburg den Nato-Ernstfall" (abgerufen am 7. April 2024)
- Anfrage beim Landeskommando Hamburg (per Telefon)
- eigene Recherche