Aktion in Silvesternacht Kinder aus Dänemark entführt: Christina Block wird angeklagt

Die Hamburger Unternehmerin Christina Block soll ihre Kinder mit Gewalt aus der Obhut des Vaters geholt haben. Sieben Personen stehen nun vor Gericht.
Die Hamburger Gastronomin Christina Block steht im Mittelpunkt einer mutmaßlichen Kindesentführung. Laut Staatsanwaltschaft Hamburg soll sie mit mehreren Mittätern ihre Tochter und ihren Sohn in der Silvesternacht 2023/2024 gewaltsam aus Dänemark nach Deutschland gebracht haben. Insgesamt wurden sieben Personen angeklagt – darunter auch ein Sicherheitsunternehmer.
Block soll gemeinsam mit einem 62-Jährigen und einem 35-Jährigen die Entführung geplant haben. Der jüngere der beiden Männer wurde im vergangenen Jahr auf Zypern festgenommen und sitzt seit November 2024 in Untersuchungshaft. Das Trio soll laut Anklage schwere Kindesentziehung, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung begangen haben.
Angriff auf den Vater – Kinder nach Deutschland gebracht
Zur Vorbereitung der Aktion wurden mehrere Personen unter falschen Namen in einem Hamburger Luxushotel einquartiert. In der Silvesternacht sollen sechs Beteiligte dem Vater der Kinder in Dänemark aufgelauert, ihn attackiert und die Kinder gewaltsam in ein Fahrzeug gezerrt haben. Laut Anklage fesselten sie dem damals 13-jährigen Mädchen die Hände und verschlossen beiden Kindern den Mund mit Klebeband.
Die Geschwister wurden anschließend in einem Wohnmobil nach Baden-Württemberg gebracht und dort bis zum 2. Januar 2024 festgehalten. An diesem Tag traf Christina Block ein. Die Anreise soll ihr 66-jähriger Lebensgefährte organisiert haben – unterstützt von zwei Bekannten und einem Sicherheitsunternehmer, der für den Schutz des Familienanwesens zuständig gewesen sein soll.
Weitere Verdächtige auf der Flucht
Fünf weitere mutmaßliche Täter sind bislang flüchtig. Die Ermittlungen gegen sieben andere Personen wurden eingestellt – darunter auch gegen Blocks Vater, Eugen Block. Er hatte laut Staatsanwaltschaft zuvor Sicherheitsfirmen kontaktiert, sei aber nicht aktiv an der Tat beteiligt gewesen.
Hintergrund der Tat ist ein langjähriger Sorgerechtsstreit zwischen den Eltern. Der Vater hatte die Kinder 2021 nach Dänemark mitgenommen und sich trotz Gerichtsbeschluss geweigert, sie zurückzugeben. Auch gegen ihn läuft ein Verfahren – wegen Kindesentziehung.
Bis zu einer Verurteilung gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung. Christina Block hatte bis zuletzt bestritten, etwas mit der Entführung zu tun zu haben.
- Pressemitteilung der Hamburger Staatsanwaltschaft vom 25. April 2025 (per E-Mail)
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