Warnung vom BUND Trockenheit in Hamburg hat drastische Folgen

Weniger Frösche, gefährdete Kiebitze, ein Obstbaumpilz: Der BUND schlägt wegen der anhaltenden Trockenheit in Hamburg Alarm. Besonders Amphibien reagieren sensibel.
Die Trockenheit in Hamburg zeigt laut BUND drastische Folgen: Die Zahl der wandernden Amphibien ist eingebrochen, Kiebitze finden kaum noch Brutflächen, und erstmals wurde ein gefährlicher Pilz an Obstbäumen entdeckt – der sogenannte schwarze Rindenbrand. Die Umweltschützer schlagen Alarm und sehen dringenden Handlungsbedarf.
Besonders deutlich zeige sich der Rückgang der Amphibien demnach bei den Grasfröschen. Nur 142 Tiere seien an den Volksdorfer Teichwiesen gezählt worden. Dies sei ein Rückgang um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt erfasste der BUND dort 2.780 Amphibien, über 800 weniger als 2024.
Amphibien in Hamburg unter Druck
"Die Zahlen spiegeln höchstwahrscheinlich den Einfluss der Trockenheit", sagt Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg. Zwar würden Amphibienbestände natürlicherweise schwanken, doch diesmal sieht der Verband einen klaren Zusammenhang mit den Wetterextremen.
Trotz der negativen Entwicklung zeigt sich der BUND auch zufrieden: Dank der Amphibienzäune seien mehr Tiere gerettet worden als in früheren Jahren. 2021 waren es noch 1.923 Tiere – heute sind es deutlich mehr. Auch ein neuer Zaun am Wilhelmsburger Inselpark habe sich bewährt: 1.101 Tiere konnten dort in diesem Jahr bereits geschützt werden.
Kiebitze verlieren Lebensraum
Neben Amphibien leiden auch Vögel unter den ausbleibenden Niederschlägen. Vor allem für den Kiebitz, der auf feuchte Wiesen angewiesen ist, wird es eng. Viele Kleinstgewässer sind laut BUND bereits ausgetrocknet.
"Die Brutflächen im Wilhelmsburger Osten sind in schlechtem Zustand", warnt Sommer. Ohne ausreichend Wasser im Boden finden die Küken keine Nahrung. Die Art steht bereits lange auf der Roten Liste. Nun droht ein weiterer Rückschlag.
- bund-hamburg.de: Pressemitteilung des BUND Hamburg vom 9. Mai 2025