Turbulente Zeiten bei der Block-Gruppe Geschäftsführer geht nach nur rund sechs Monaten

Kurze Amtszeit beendet: Block-Chef Horn gibt nach fünf Monaten auf. Der Abgang erfolgt ausgerechnet jetzt – in der größten Krise des Familienunternehmens.
Mitten in den turbulenten Zeiten wegen des Strafprozesses gegen seine Tochter Christina muss Block-Patriarch Eugen Block nun auch noch den für Außenstehende überraschenden Abgang seines Geschäftsführers hinnehmen. Etwas weniger als sechs Monate nach seinem Amtsantritt hat Carsten Horn das Hamburger Familienunternehmen bereits wieder verlassen.
Der 54-jährige Manager, der erst im Februar die Holding-Leitung übernommen hatte, begründete seinen Abgang mit gescheiterten Reformplänen. "In den vergangenen Wochen habe ich erkannt, dass meine persönliche Veränderungsvorstellung für die Block-Gruppe nicht in vollem Maße mit den Gegebenheiten und strategischen Rahmenbedingungen der Unternehmensgruppe in Einklang steht", so Horn.
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War Eugen Block mit Carsten Horn unzufrieden?
Das Unternehmen sprach von einer Entscheidung "in bestem gegenseitigem Einvernehmen mit dem Gründer und Gesellschafter". Laut dem "Abendblatt" sollen Horns forsche Umbaupläne Eugen Block jedoch "zu schnell gegangen" sein.
Der Diplom-Kaufmann Horn war als erfahrener Handelsmanager zur Block-Gruppe gekommen. In seiner Laufbahn hatte er Führungspositionen bei bekannten Marken wie Blume 2000, Tchibo, Cinemaxx und Nordsee inne. Zuletzt war er Chief Commercial Officer bei der Mode-Kette C&A gewesen. Horn hatte im Februar die Block-Geschäfte von Stephan von Bülow übernommen, der von 2003 bis 2025 für die Familie das Unternehmen geleitet hatte.
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Block-Gruppe: Restaurants, Hotels – und ein Prozess
Horns Abgang erfolgt zu einer besonders schwierigen Zeit für das Familienunternehmen: Die Tochter von Gründer Eugen Block, Christina Block, muss sich derzeit vor dem Landgericht Hamburg wegen des Vorwurfs der mutmaßlichen Kindesentführung verantworten. Der Prozess geht auf einen jahrelangen Sorgerechtsstreit mit Blocks Ex-Mann um zwei der drei gemeinsamen Kinder zurück.
Die 1968 von Eugen Block gegründete Unternehmensgruppe betreibt neben den bekannten Blockhouse-Steakhäusern auch die Burger-Kette Jim Block, eine Fleisch- und Soßenproduktion sowie luxuriöse Hotels wie das Fünf-Sterne-Privathotel Grand Elysée in Hamburg. Mit etwa 2.700 Beschäftigten erwirtschaftete die Gruppe 2024 rund 500 Millionen Euro Umsatz. Wer die Nachfolge von Horn antreten wird, ließ das Unternehmen zunächst offen.
- abendblatt.de (kostenpflichtig): Block Gruppe: Neuer Chef nach fünfeinhalb Monaten wieder weg
- ndr.de: Block Gruppe: Geschäftsführer geht nach fünfeinhalb Monaten
- block-gruppe.de: Pressemitteilung vom 16.01.2025
- Eigene Berichterstattung
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa