Heimkosten explodieren Pflegebedürftige in Hamburg zahlen so viel wie nie

Pflegebedürftige in Hamburg müssen im ersten Heimjahr deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch 2024. Auch bundesweit steigen die Kosten spürbar.
Wer in Hamburg in einem Pflegeheim lebt, muss immer tiefer in die eigene Tasche greifen: Die durchschnittliche Eigenbeteiligung im ersten Jahr ist auf 3.179 Euro im Monat gestiegen – 322 Euro mehr als vor einem Jahr. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Verbands der Ersatzkassen hervor.
Damit liegt die Belastung in der Hansestadt deutlich über dem bundesweiten Schnitt von 3.108 Euro, der ebenfalls zum 1. Juli 2025 erstmals die 3.000-Euro-Marke überschritten hat. Auch in Schleswig-Holstein (2.912 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (2.752 Euro) stiegen die monatlichen Eigenanteile spürbar an.
Bremen und NRW noch teurer als Hamburg
Besonders teuer ist die Pflege im ersten Jahr in Bremen (3.449 Euro) und Nordrhein-Westfalen (3.427 Euro). Am günstigsten kommen Pflegebedürftige aktuell in Sachsen-Anhalt weg – dort liegt der Eigenanteil bei 2.595 Euro im Monat.
Die hohen Kosten ergeben sich nicht allein aus der reinen Pflege. Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Ausgaben. Hinzu kommen Zahlungen für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen und Ausbildungskosten in den Einrichtungen.
Eigenanteil nimmt im Laufe der Zeit ab
Je länger der Aufenthalt, desto höher fällt der Entlastungszuschlag aus: Im ersten Jahr reduziert er den Eigenanteil um 15 Prozent, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent – und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent. Dennoch zahlen Pflegebedürftige selbst dann im Schnitt noch 1.991 Euro im Monat – 126 Euro mehr als vor einem Jahr.
Die Daten basieren auf Vereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Zum Verband der Ersatzkassen gehören unter anderem die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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