Hamburg DRK an Ukraine-Flüchtlinge: Habt bisheriges Leben im Gepäck
Das Deutsche Rote Kreuz in Hamburg hat an die ukrainischen Kriegsflüchtlinge appelliert, nach Möglichkeit Zeugnisse und berufliche Qualifikationsnachweise digital zu sichern. Die meisten Flüchtlinge wollten nach ihrer Ankunft so schnell wie möglich in Arbeit, "um ihrem Gastgeberland nicht zur Last zu fallen", sagte Markus Kaminski, Sprecher des DRK Altona-Mitte, das die Notunterkunft in den Messehallen betreibt, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Viele seien gut ausgebildete Fachkräfte, die mangels Nachweis hierzulande aber nicht in ihren Berufen arbeiten könnten.
"Wir wollen verhindern, dass die, die zu uns kommen, in prekären Arbeitsverhältnissen landen", sagte er. In einem auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch verfassten Aufruf bei Facebook wende man sich daher direkt an die Menschen, die noch die Möglichkeit hätten, entsprechende Unterlagen zu sichern. "Liebe Schutzsuchenden, Ihr seid gerade dabei, Eure Heimat zu verlassen. Ihr bringt Euer Leben und Eure Zukunft zu uns - bitte habt einen Teil Eures bisherigen Lebens in Gepäck", heißt es darin.
"Niemand hat auf der Flucht seine Bewerbungsmappe dabei", sagte Kaminski. Deshalb fordere man die Menschen auf, Identitätsnachweise, Führerscheine, Zeugnisse und sonstige Dokumente mit dem Handy zu fotografieren und die Dateien zusätzlich in einer Cloud zu speichern. "Wichtig ist, dass die Papiere schon mal digital vorhanden sind. Um die Authentifizierung können wir uns dann immer noch kümmern."