Tierschutz-Chefin päppelt es auf Fuchskind verbrennt fast in Osterfeuer – gerade noch gerettet

Tierschützer warnen regelmäßig vor Osterfeuern. Viele Wildtiere nutzen die Holzhaufen als Versteck – und dann werden die Feuer zu Todesfallen. Für eine junge Füchsin in Hamburg ist es gerade noch einmal gut gegangen.
Blutige Brandwunden im Gesicht und an den Pfoten, aber dem Tod entronnen: Der Hamburger Tierschutzverein hat Fotos von einer Jungfüchsin veröffentlicht, die fast in einem Osterfeuer verbrannt wäre.
Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, wurde das Tier am Samstag gerade noch rechtzeitig entdeckt, nachdem in Hamburg-Reitbrook ein privates Feuer entzündet worden war. "Die kleine Füchsin, die schätzungsweise erst vier Wochen alt ist, hatte nicht nur versengtes Fell, sondern auch Verbrennungen im Gesicht, an den Ohren und an den Pfoten", heißt es in der Mitteilung des Vereins. "Zudem hatte sie eine Rauchvergiftung und stand unter Schock."
"Die Kleine ist tapfer und scheint auf dem Weg der Besserung zu sein"
In der Obhut des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) wurde die junge Fähre direkt mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt und anschließend in eine Wärmebox gesetzt. Jetzt kümmert sich die HTV-Vorsitzende Janet Bernhardt persönlich um die Füchsin und päppelt sie alle paar Stunden mit angerührter Welpenmilch auf.
Zudem bekomme das Fuchskind regelmäßig Infusionen, teilte der Tierschutzverein weiter mit. Brandsalbe werde vorsichtig mit einem Tupfer aufgetragen. "Die Kleine ist tapfer und scheint auf dem Weg der Besserung zu sein", wird Bernhardt zitiert. "Zumindest ist ihr Appetit groß und auch feste Nahrung kann sie schon aufnehmen."
Hamburger Tierschutzverein: Osterfeuer werden zu Scheiterhaufen
Tierschützer warnen regelmäßig vor den Gefahren der Osterfeuer. Laut HTV nutzen viele Wildtiere die Holz- oder Reisighaufen als Versteck, bevor sie dann vom Feuer überrascht werden. "Jedes Jahr wieder appellieren wir an die Bevölkerung, doch bitte die Osterfeuerhaufen zumindest vorm Anzünden umzuschichten", mahnte Pressesprecher Sven Fraaß. "Und jedes Jahr wieder gibt es Menschen, die das nicht beherzigen und ihre seit Wochen herumliegenden Holzhaufen in Scheiterhaufen verwandeln."
Tiere, die nicht rechtzeitig fliehen könnten, würden bei lebendigem Leibe verbrennen oder mit schweren Brandverletzungen überleben. Ob in dem Feuer in Hamburg-Reitbrook Tiere ums Leben kamen, sei unklar. Zwei weitere Fuchswelpen seien beobachtet worden, wie sie vor den Flammen flohen – vermutlich handele es sich um Geschwister der Jungfüchsin, die nun gepflegt wird, bis sie wieder ganz gesund ist und zurück in die Natur kann.
- Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. : Mitteilung vom 21. April 2022
- Naturschutzbund Deutschland: "Osterfeuer nicht unbedacht entzünden!"