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Hamburg

Bürgerschaftswahl Hamburg 2025: Grüne oder CDU – Wer regiert mit der SPD?


Tschentscher sucht den Juniorpartner
Fegebank oder Thering – wer macht's mit der SPD?

  • t-online-Redakteur Florian Boldt.
MeinungVon Florian Boldt

05.02.2025 - 12:56 UhrLesedauer: 3 Min.
Lieferten sich ein Triell zur Bürgerschaftswahl: Peter Tschentscher (v. l. n. r., SPD), Katharina Fegebank (Die Grünen) und Dennis Thering (CDU).Vergrößern des Bildes
Lieferten sich ein Triell zur Bürgerschaftswahl: Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Die Grünen) und Dennis Thering (CDU, v. l. n. r.). (Quelle: Marcus Brandt/dpa)
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In rund drei Wochen wählt Hamburg eine neue Bürgerschaft. Die Spitzenkandidaten von SPD, Grünen und CDU trafen am Dienstag zum Triell aufeinander. Ein Teilnehmer wurde mehrfach ausgebuht.

Was als Triell angekündigt war, wurde zum Duell: Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank und Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering lieferten sich am Dienstagabend einen gelungenen Schlagabtausch. Der Dritte im Bunde, der amtierende Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, wirkte eher wie ein Zaungast. Das kann er sich erlauben, denn bei diesem wichtigen Termin in Hamburg ging es vor allem um die Frage: Mit wem macht's die SPD?

Die rund 400 Zuhörerinnen und Zuhörer sahen am Dienstagabend im Auditorium der Bucerius Law School einen intensiven, stellenweise leidenschaftlichen Schlagabtausch, der auch das Publikum mitriss. Dennis Thering war von Anfang an im Angriffsmodus. Es war sofort klar – da hat einer Lust, Bürgermeister zu werden und Tschentscher aus dem Amt zu werfen. Mit einer klaren Ansprache, süffisant-pointierten Kommentaren und einer prägnanten Gestik konnte der 40-Jährige insbesondere am Anfang punkten.

Intensives Duell zwischen Thering und Fegebank

Zur Hauptgegnerin des Thering-Angriffs wurde, auch das war schnell klar, Katharina Fegebank. Die Grünen-Politikerin wusste ebenfalls mit einem engagierten Auftritt zu überzeugen. Immer wieder grätschten sich Thering und Fegebank gegenseitig ins Wort, manchmal war ihnen die Empörung über die Aussagen des jeweils anderen anzumerken, meist aber debattierten sie entschlossen und – verhältnismäßig – sachlich.

Bleibt noch ein Kandidat übrig, der allerdings mehr einen Posten am Rande der Wahldebatte einnahm: Peter Tschentscher trat auf, wie ein souveräner Amtsinhaber eben auftritt. Ruhig, sachlich, wenig emotional, zufrieden mit seiner Arbeit, stellenweise selbstkritisch; er argumentiert stets mit detailliertem Fachwissen. Bei derzeit elf Prozentpunkten Vorsprung kann sich der SPD-Mann fast schon zurücklehnen – laut keiner Umfrage ist seine Wiederwahl als Bürgermeister ernsthaft in Gefahr. Mehr zum aktuellen Wahltrend für Hamburg lesen Sie hier.

Inhaltlich verlief die Debatte über weite Strecken angenehm sachlich. Man stritt miteinander und für die Sache, verzichtete aber auf Anfeindungen und emotional-polemische Beleidigungen, wie man sie zuletzt in mancher Bundestagsdebatte erleben musste. Das wichtigste Thema aus Sicht des Publikums war der Verkehr: Rund 40 Prozent der knapp 1.500 eingereichten Fragen drehten sich um Stau, Baustellen oder den öffentlichen Nahverkehr.

Nur an einer Stelle drohte die Stimmung kurzzeitig zu kippen – beim Thema Sicherheit. Dennis Thering stellte sich hinter Friedrich Merz, als es um das Zustrombegrenzungsgesetz und die gemeinsame Abstimmung seiner Partei mit der AfD ging: "Ich bin da total auf Linie der Bundes-CDU." Man habe mit der AfD nicht zusammengearbeitet und werde das auch künftig nicht tun. Den lauten Jubel aus der CDU-Ecke konterte ein großer Teil des Publikums mit mehrfachen Buhrufen gegen Thering.

CDU wirkt chancenlos gegen SPD und Grüne in Hamburg

"Mir platzt gleich der Kragen", entfuhr es Katharina Fegebank bei dem Thema. Die Grünen-Spitzenkandidatin und Peter Tschentscher nahmen Thering gemeinsam in die Mangel, widersprachen ihm deutlich.

Am Ende des Abends verfestigte sich eine Erkenntnis: Bei der Wahl am 2. März wird nicht der neue Bürgermeister gesucht, sondern der Juniorpartner für die SPD und Peter Tschentscher. Der Amtsinhaber und Katharina Fegebank können gut miteinander. Sie betonen an diesem Abend wiederholt die Erfolge ihrer Koalition und verteidigen einander. Sie wirken überzeugt davon, dass Rot-Grün zusammen auch nach zehn Jahren noch immer die beste Lösung für Hamburg ist. Dass die CDU eine echte Alternative ist, dafür lieferte die Debatte kaum Anhaltspunkte.

Verwendete Quellen
  • Triell vor der Bürgerschaftswahl am 4. Februar 2025
  • Eigene Gedanken
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